DAV-Frühinformationen

GKV gibt erneut deutlich mehr für Arzneimittel aus

Berlin - 02.04.2024, 16:45 Uhr

(Foto: IMAGO / Westlight)

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Nachdem die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung bereits im Januar deutlich angestiegen waren, verstärkte sich der Trend im Februar noch. 17,8 Prozent mehr wurden im Vergleich zum Vorjahresmonat gezahlt.

Wie aus den Frühinformationen des Deutschen Apothekerverbands (DAV) hervorgeht, hat die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) im Februar 2024 für Arzneimittel (ohne Impfstoffe) rund 4,3 Milliarden Euro und damit 17,8 Prozent mehr ausgegeben als im Vorjahresmonat. Einsparungen durch Rabattverträge sind dabei in den Zahlen noch nicht enthalten.

Zu berücksichtigen sei allerdings, so der DAV, dass der Februar 2024 einen Arbeitstag mehr hatte als der Februar im Jahr 2023. Die Rückführung des Herstellerabschlags, insbesondere für patentgeschützte Arzneimittel, von zwölf auf sieben Prozent habe sich zudem ausgabensteigernd ausgewirkt. Ohne diese beiden Effekte würde der Anstieg aber immer noch bei neun Prozent liegen. Der erhöhte Apothekenabschlag gilt aber weiterhin und belastete die Apotheken im Februar zusätzlich mit zehn Millionen Euro.

Die Zahl der in Apotheken abgegebenen Packungen stieg in dem Monat um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Wegen des E-Rezepts erhöhte sich die Anzahl der eingelösten Rezepte um 41,1 Prozent. Das hängt damit zusammen, dass das Muster-16-Rezept bis zu drei Verordnungen enthalten kann, je E-Rezept gibt es jedoch nur eine einzelne Verordnung. 

Im Februar 2024 wurden laut Gematik rund 39 Millionen E-Rezepte eingelöst. Das sind etwa 74 Prozent aller GKV-Rezepte und 61 Prozent aller GKV-Packungen. Demnach ergibt sich für die ersten beiden Monate des Jahres 2024 ein durchschnittlicher Zuwachs der GKV-Arzneimittelausgaben von 15,4 Prozent bei Zunahme der Packungszahlen um 9,0 Prozent (Rezepte 38,0 Prozent).

Für Impfstoffe gaben die Krankenkassen im Februar 2024 15,4 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahresmonat aus, im Zwei-Monatsmittel erhöhten sich die Ausgaben um durchschnittlich 6,6 Prozent.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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