Bundesweiter Aktionstag GoRed

Alarmstufe Rot - ein Zeichen für Frauenherzgesundheit

Stuttgart - 02.02.2024, 17:45 Uhr

Rot auf vielen Kanälen: Am Freitag gab es viele GoRed-Posts in den sozialen Medien. (Foto: Linkedin/Healthcare-Frauen/Montage DAZ)

Rot auf vielen Kanälen: Am Freitag gab es viele GoRed-Posts in den sozialen Medien. 
(Foto: Linkedin/Healthcare-Frauen/Montage DAZ)


Am Freitag hat die bundesweite Kampagne GoRed auf Social Media, aber auch analog in vielen Apotheken und Unternehmen stattgefunden. Unter dem Motto „Frauenherzen schlagen anders“ sollte die Öffentlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen sensibilisiert werden. Die Healthcare-Frauen, die den Aktionstag gemeinsam mit der Herz-Hirn-Allianz und weiteren Akteur:innen des Gesundheitswesens initiiert haben, zogen eine positive Bilanz. Krönender Abschluss sollte am Freitagabend die rote Beleuchtung der Porta Nigra in Trier sein. 

Wer am Freitag in den sozialen Netzwerken unterwegs war, sah auf sehr vielen digitalen Kanälen Rot: bei zahlreichen Akteuren im Gesundheitswesen auf Linkedin, Instagram und Co. dominierte die Signalfarbe. Aber auch analog und vor Ort in Apotheken und Unternehmen erschienenen viele Mitarbeiter:innen in roten Kleidungsstücken zur Arbeit. Bundesweit beteiligten sich zahlreiche Apotheken, Unternehmen, Krankenkassen, Kliniken oder Organisationen am GoRed-Day, mit dem auf Frauenherzgesundheit und Gender-Medizin aufmerksam gemacht werden sollte. 

Mehr zum Thema

Herzgesundheit und Gender-Medizin

Frauenherzen schlagen anders

Auftakt mit Vertretern aus Politik und Gesundheitswirtschaft

Initiiert wurde die Aktion von den Healthcare-Frauen gemeinsam mit der Herz-Hirn-Allianz, die schon am Donnerstag bei einem parlamentarischen Frühstück in Berlin mit Gästen aus Politik und Gesundheitswirtschaft und einem Kick-off-Event am Abend auf das Thema einstimmten. Nach einem Grußwort der Initiatorinnen Vanessa Conin-Ohnsorge und Leonie Uhl sprach Sigrid Evelyn Nikutta, Vorstand Güterverkehr Deutsche Bahn AG und Vorstandsvorsitzende DB Cargo AG, mit ihrem Impuls zum Thema „Frauenherzen schlagen anders – wie gehen Unternehmen (besonders) gut damit um?“. 

Danach und später am Abend gab es dann zahlreiche Diskussionsbeiträge, unter anderem von Staatssekretärin Antje Draheim und von Herzchirurgin Viyan Sido, die über die Zukunft der Frauengesundheit sprach und die fünf Forderungen der Healthcare-Frauen an die Politik präsentierte. Davor hatte auch Anke Rüdinger, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes der ABDA und Stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, über die Förderung der Frauenherzgesundheit aus der Perspektive der Apotheker:innen gesprochen.

Viele Apotheken beteiligten sich an GoRed 

Die ABDA-Vorständin Anke Rüdinger schrieb am Freitag auf Linkedin: „Gestern durfte ich die Initiative #GoRed #Frauenherzenschlagenanders unterstützen (…) und darüber sprechen, wie die Apotheken vor Ort als niedrigschwellige wohnortnahe Anlaufstellen, denen die Menschen in diesem Land ein hohes Vertrauen entgegenbringen, helfen können, dieses so wichtige Thema an die Frau zu bringen.“ Noch immer würde die Idee vorherrschen, dass Herzinfarkt Männersache sei. Doch Herz-Kreislauferkrankungen seien die häufigste Todesursache bei Frauen. 

„Und nicht nur das: Frauen haben nach einem Herzinfarkt schlechtere Chancen auf Genesung als Männer, weil die Symptome bei Frauen sanfter daherkommen und oft nicht beachtet werden“, so Anke Rüdinger weiter. Obwohl es meistens die Frauen seien, die sich um die Familiengesundheit kümmerten, achteten viele Frauen noch viel zu wenig auf ihren Körper. „Da werden Symptome nach dem Motto „wird schon wieder werden“ weggelächelt. Und wenn Frau dann endlich zum Arzt geht, dann wird sie auch dort oft nicht sofort adäquat behandelt“, stellte Rüdinger fest. 

Damit sich das ändere, brauche es ein breites Aktionsbündnis im Gesundheitswesen. „Viele, sehr viel Apotheken unterstützen den Aktionstag GoRed und werden auch gern (honorierte) Präventionsaufgaben zu diesem wichtigen Thema übernehmen“, so die ABDA-Vorständin.

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Impulspapier aus dem Bundesgesundheitsministerium

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: So sollen Apotheken bei der Vorbeugung helfen

Wichtige Prävention in Apotheken 

Am Aktionstag selbst beteiligten sich dann in den sozialen Netzwerken zahlreiche Unternehmen, Organisationen, Krankenhäuser und Apotheken in ganz Deutschland. Healthcare-Mitglied und Apothekerin Anike Oleski postete mehrere Fotos mit ihren Teams von den Berliner Medios Apotheken. Die Vorsitzende der Denkfabrik Apotheke schrieb dazu auf Linkedin: „Die Apotheke vor Ort ist wegen ihres niederschwelligen Zugangs und ihrer persönlichen Beratung optimal, um frühzeitig und flächendeckend über die typischen weiblichen Symptome bei einem Herzinfarkt zu informieren und Kundinnen über mögliche Risikofaktoren aufzuklären. So können wir dazu beitragen, dass Frauen ihre Symptome ernst nehmen und frühzeitig medizinische Hilfe erhalten, um Spätfolgen zu vermeiden.“

Die Stadt Trier beleuchtet die Porta Nigra rot

Ein besonderes Zeichen sollte aus Trier kommen: Die älteste Stadt Deutschlands wollte die Porta Nigra, Teil des UNESCO-Welterbes, am Freitagabend von 20 Uhr bis 23 Uhr rot beleuchten, um die Aufmerksamkeit auf die Frauenherzgesundheit zu lenken. Die Kardiologin Enise Lauterbach war die Initiatorin der Bewegung in Trier, die unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Wolfram Leibe stand. 

Zuvor hatte schon das Universitätsklinikum Essen mit einer roten Beleuchtung des Verwaltungsgebäudes ein farbiges Zeichen gesetzt, um die Initiative zu unterstützen. „Als Mitglied des Healthcare Frauen e.V. ist es uns wichtig, die Öffentlichkeit und auch die Politik für dieses Thema zu sensibilisieren,“ sagte Ebru Yildiz, Geschäftsführerin des Westdeutschen Zentrums für Organtransplantation (WZO).

Zufrieden bilanzierte Cornelia Wanke, Vorstand der Healthcare-Frauen und Spitzenfrauen Gesundheit, den GoRed-Tag: „Wir freuen uns als Healthcare Frauen über jede und jeden, der den #GoRed Day 2024 unterstützt hat. Je mehr Aufmerksamkeit das Thema gendersensible Herzmedizin bekommt, umso eher bewegen wir Politik und Wissenschaft dazu, geschlechterspezifische Medizin bereits im Studium zu berücksichtigen und auf allen Ebenen eine gerechtere Gesundheitsversorgung zu etablieren." Abschließend schrieb sie in ihrem Linkedin-Beitrag: „Die Zeit ist reif für die Transformation im Gesundheitswesen. Und sie braucht ganz besonders uns Frauen!!!“


Stefanie Keppler, DAZ-Ressortleiterin
skeppler@daz.online


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