Ab Oktober

Moderna-Impfstoff für Arztpraxen: Was gilt es zu beachten?

Stuttgart - 23.09.2021, 16:44 Uhr

Moderna-Impfstoff nun auch für Arztpraxen. (Foto: IMAGO / ZUMA Wire)

Moderna-Impfstoff nun auch für Arztpraxen. (Foto: IMAGO / ZUMA Wire)


Entnahme aus dem Kühlschrank

Vor der Applikation des Impfstoffs wird die nötige Anzahl an Mehrdosenbehältnissen aus dem Kühlschrank genommen. Eine Durchstechflasche enthält dabei die Dosis für 10 Impfungen. Das Datum und die Uhrzeit der Entnahme aus dem Kühlschrank müssen auf dem Etikett notiert werden. Innerhalb von rund 15 Minuten nimmt der Impfstoff Raumtemperatur an und kann verimpft werden. 

Mit Hilfe einer sterilen Nadel und Spritze werden die einzelnen Dosen von jeweils 0,5 ml aufgezogen. Zwischen jeder Entnahme soll das Mehrdosenbehältnis vorsichtig geschwenkt werden. Der flüssige Impfstoff liegt in der einzelnen Spritze als weiße bis cremeweiße Suspension vor. Bei sichtbaren Partikeln oder Verfärbungen darf die Zubereitung nicht verwendet werden. 

Nach dem erstmaligen Durchstechen des Stopfens des Mehrdosenbehältnis darf der Impfstoff noch 19 Stunden bei 2 bis 25 °C verwendet werden. Diese Zeitangabe ist in der Fachinformation von Spikevax® zu finden und bezieht sich auf die chemisch-physikalische Stabilität nach Anbruch. Aus mikrobiologischer Sicht ist eine sofortige Verwendung anzustreben, ansonsten liegen die Zeiten für die Aufbewahrung und die Bedingungen zur Lagerung ausschließlich in der Verantwortung des Anwenders. 

Haltbarkeit und Aufbewahrung von Spikevax®

LagerungAuftauennach dem Auftauennach der Entnahme der ersten Dosis
tiefgefroren bei -25 bis -15 °C für 7 Monate2 Stunden und 30 Minuten im Kühlschrank  

oder  

1 Stunde bei Raumtemperatur 
(nach dem Auftauen dürfen die Durchstechflaschen nicht wieder eingefroren werden) 
30 Tage im Kühlschrank 
(innerhalb dieser 30 Tage können bis zu 12 Stunden für den Transport genutzt werden) 

oder  

24 Stunden bei Raumtemperatur 
19 Stunden bei 2 bis 25 °C 
(aus mikrobiologischer Sicht sofortige Verwendung) 

Was ist bei Hausbesuchen zu beachten?

Innerhalb seines Haltbarkeitszeitraums nach dem Auftauen darf der Impfstoff von Moderna maximal 12 Stunden transportiert werden. Der Impfstoff wird dabei üblicherweise vom Großhandel über die Apotheken in die Praxis des Arztes transportiert. Um diesen dann gegebenenfalls noch zu Haus- oder Pflegeheimbesuchen einsetzen zu können, muss daher aus den Begleitdokumenten zunächst die noch verbleibende Transportzeit herausgelesen werden.



Dr. Annina Bergner, Apothekerin, Autorin PTAheute.de
redaktion@daz.online


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