Am 24. Juni ist Tag des Sonnenschutzes

Chemisch oder mineralisch – Wie unterscheiden sich Sonnenschutzfilter?

Stuttgart - 24.06.2020, 12:30 Uhr

Anders als chemische Filter absorbieren mineralische Filter die UV-Strahlung nicht, sondern schützen die Haut, indem sie das einfallende Sonnenlicht reflektieren und streuen. (s / Foto: triocean / stock.adobe.com)

Anders als chemische Filter absorbieren mineralische Filter die UV-Strahlung nicht, sondern schützen die Haut, indem sie das einfallende Sonnenlicht reflektieren und streuen. (s / Foto: triocean / stock.adobe.com)


Bei der Auswahl des geeigneten Sonnenschutzmittels sind viele Aspekte zu beachten. Ist eine Wasserfestigkeit gewünscht, besteht eine Neigung zu allergischen Reaktionen. Zudem: Welchen Filtertyp soll das Produkt enthalten? Wie sich chemische und mineralische Filter unterscheiden, hat DAZ.online kurz zusammengefasst. 

Die auch als organische Filter bezeichneten Substanzen besitzen mehrere alternierende (d. h. im Wechsel auftretende) Doppelbindungen. Durch den so entstandenen Elektronenüberschuss sind sie in der Lage, UV-Strahlung zur absorbieren und in Wärme oder Licht umzuwandeln. Die meisten Filter sind nur in einem bestimmten Wellenlängenspektrum aktiv. Um einen Schutz im gesamten UV-Spektrum zu gewährleisten, müssen deshalb mehrere Substanzen kombiniert werden. Die zur Anwendung in Sonnenschutzprodukten zugelassenen Filter finden sich in einer Positivliste der Kosmetikverordnung, das heißt: Es dürfen nur die dort aufgelisteten Substanzen verwendet werden.

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Immer wieder kommt Kritik an chemischen Sonnenschutzfiltern auf, da im (zu diesem Zeitpunkt noch erlaubten) Tierversuch Hinweise auf eine Hormonwirkung und Photoinstabilität unter der Bildung von reaktiven Spaltprodukten gefunden wurden. Eine Übertragung dieser Erkenntnisse auf den Menschen ist schwierig. Vorsichtshalber werden jedoch deutlich geringere Mengen der Sonnenschutzfilter eingesetzt als die, die im Tierversuch zu den oben genannten Wirkungen führten. Ebenfalls vorsichtshalber wird Schwangeren und Kindern aus diesem Grund empfohlen, ausschließlich Sonnenschutzprodukte mit mineralischen Filtern zu verwenden.

Mineralische Filter – Reflexion und Streuung

Mineralische Filter werden auch als anorganische Filter bezeichnet. Die Bezeichnung „physikalische Filter“ ist dabei etwas irreführend, denn auch bei anorganischen Filtern handelt es sich um chemische Substanzen. Vor allem eingesetzt werden Titandioxid (TiO2) und Zinkoxid (ZnO).

Anders als chemische Filter absorbieren mineralische Filter die UV-Strahlung nicht, sondern schützen die Haut, indem sie das einfallende Sonnenlicht reflektieren und streuen. Mineralische Filter decken ein breites Wellenlängenspektrum ab, sind aber im UV-A-Bereich nicht ausreichend wirksam.

Viele Kunden verbinden mit mineralischen Filtern schlechte Einzieh-Eigenschaften und einen unschönen Weißeleffekt auf der Haut. Letzterer lässt sich zwar durch eine Verkleinerung der Partikelgröße reduzieren – allerdings sind die sehr kleinen Nanopartikel wiederum umstritten. Mineralische Sonnenschutzfilter werden aufgrund ihrer guten Verträglichkeit vor allem für Kinder empfohlen.

*Dieser Text wurde am 24.06.2020 erstmals veröffentlicht und am 20.06.2023 angepasst.


Annette Thomas, Apothekerin, Dozentin, DAZ.online-Autorin
redaktion@daz.online


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