RKI-Vize Schaade zur Ausbreitung des Coronavirus

Warum steigt die Reproduktionszahl?

Berlin - 12.05.2020, 14:00 Uhr

Professor Lars Schaade, Vizepräsident des Robert Koch-Instituts, informierte in einem Pressebriefing zu den aktuellen Entwicklungen bei der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. (s / Foto: Imago/snapshot)

Professor Lars Schaade, Vizepräsident des Robert Koch-Instituts, informierte in einem Pressebriefing zu den aktuellen Entwicklungen bei der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. (s / Foto: Imago/snapshot)


Darum könnte R aktuell steigen

Mit Blick auf das Rechenmodell wird deutlich, dass R so seine Tücken hat. Schaade betonte, wie zuvor auch RKI-Präsident Professor Lothar Wieler, dass die Reproduktionszahl nur einer von vielen Parametern sei, um die Dynamik der SARS-CoV-2-Übertragung in Deutschland zu beurteilen. Auch Faktoren wie die Zahl der Neuinfektionen und der durchgeführten Tests, die Schwere der Erkrankungen sowie die Auslastung der Krankenhäuser gelte es zu berücksichtigen.

Dass R in den vergangenen Tagen leicht über 1 lag, führt Schaade auf mögliche statistische Unschärfen zurück. Auch lokale Ausbrüche fielen angesichts der konstanten Fallzahlen von derzeit etwa 900 bis 1000 pro Tag stärker ins Gewicht als zuvor. Solange R leicht um 1 schwankt, gebe es keinen Grund zur Sorge, beruhigte Schaade. Dann stelle sich ein Gleichgewicht zwischen der Infektiosität des Virus und dem umsichtigen Verhalten der Menschen hierzulande ein. Er appellierte in diesem Zuge an die Bevölkerung, nicht leichtsinnig zu werden, sondern weiterhin darauf zu achten, Ansteckungen zu vermeiden.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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