AOK Baden-Württemberg

Hermann: Keine halbgaren Lösungen bei der Importförderklausel

Berlin - 29.05.2019, 16:10 Uhr

AOK-Chef Dr. Christopher Hermann kämpft weiter gegen die Importförderung. (m / Foto: AOK)

AOK-Chef Dr. Christopher Hermann kämpft weiter gegen die Importförderung. (m / Foto: AOK)


Hermann erinnert an Arzneimittel-Skandale

Hermann weiter: Lediglich einige ausgewählte Arzneimittelgruppen aus der staatlich angeordneten Importsubventionierung herauszunehmen, löse die Probleme in der Versorgung für Patientinnen und Patienten nicht: „Die Große Koalition bewegt sich in Richtung Qualität der Versorgung bei den betroffenen Arzneimitteln allenfalls millimeterweise. Potenzielle Qualitätsprobleme werden aber für die Vielzahl der importierten Arzneimittel weiter außer Acht gelassen.“

Hermann erinnert nochmals, zumindest indirekt, an den Lunapharm-Skandal, bei dem im vergangenen Sommer mutmaßlich gestohlene Arzneimittel in die Lieferkette hierzulande eingeschleust wurden. Der AOK-Chef dazu: „Unsachgemäße Lagerung und mehrfache Umverpackung lassen durch die Importquote weiterhin das Risiko steigen, dass solche Medikamente auf dem deutschen Markt besonders lukrativ und risikoarm verbreitet werden könnten. Der unbekannte Umgang mit importierten Medikamenten ist aber eines der Kernprobleme der Arzneimittelskandale der vergangenen Jahre. Hier hilft nur konsequentes Handeln der verantwortlichen Politik, keine halbgare Scheinlösung.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


1 Kommentar

AOK-Hermann und seine Wandlung

von Heiko Barz am 30.05.2019 um 12:24 Uhr

Das ist schon erwähnenswert, dass der „Erfinder“ und auch gnadenloser Verfechter der Retaxionspolitik bei den Generika sich heute in dieser Weise äußert. - Lunapharm und die unmögliche Verpackungsszenerie bei Importen - all das haben wir doch schon in Status nascendi beklagt. Das ist mittlerweile über 15 Jahre her. Solange brauchte es, dass ein AOK Verantworlicher diesen Schwachsinn als solchen benennt.
Solange wichtige Arzneimittel in unüberschaubaren mittel-und fernasiatischen „Brauereien“ erstellt werden solange wird es die von Hermann beklagten Zustände auch zukünftig geben. Das dazugehörige Problem der unübersichtlichen Lieferfähigkeit von AM wurde dabei, obwohl spezifisch, außer Acht gelassen.
Folge: die AM-Produktion und die Vertriebswege gehören ausschließlich nach Deutschland. Nur hier hätten wir die Aussicht, die Qualitätsnormen, die Hermann dabei moniert, zu erfüllen. Das aber wird den milliardenschweren KKassen wohl zu teuer. Das Geld dafür geben diese KKassen-Gurus lieber für Bandenwerbung aus.
Geschädigte sind: die Zwangsversicherten Patienten!!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.