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Deutscher Apothekertag
Spahn enttäuscht die Apotheker
München - 10.10.2018, 16:10 Uhr

Jens Spahn sprach vor den versammelten Apothekern vieles an – aber nicht das Rx-Versandverbot. (s / Foto: Schelbert)
Die Apotheker, die sich durch die Rede von
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf dem diesjährigen Deutschen
Apothekertag eine Klärung des Versandhandelskonfliktes erhofft hatten,
wurden maßlos enttäuscht. Gleich zu Beginn stellte Spahn klar: „Ich
debattiere gerne, deswegen bringe ich Ihnen heute auch kein fertiges Konzept
mit.“ Überhaupt blieb seine Rede an vielen Stellen vage. Einzelne Apotheker
zeigten während seiner Rede Protestplakate.
Die Erwartungshaltung der Apotheker vor der Rede von Jens Spahn auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) hätte größer nicht sein können: Mehrfach hatte der Minister im Vorfeld angekündigt, bis zum Apothekertag einen Lösungsvorschlag im Versandhandelskonflikt zu präsentieren und auch immer wieder gesagt, dass er ein Rx-Versandverbot aus juristischen Gründen skeptisch sehe. Als der Minister nach der Rede von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt auf die Bühne ging, hielten einige Apotheker zwei große Plakate hoch, die verdeutlichten, worum es den Apothekern wirklich geht: „Eine EU – Ein Recht“ und „Die Apotheke ist ein Teil von Heimat“.
Doch Spahn lieferte in seiner Rede wenig Neues. Insbesondere in der wichtigsten Frage, dem Versandhandelskonflikt, blieb er mehr als vage. Zur Erinnerung: Der Minister hatte in Interviews und auf seinem Facebook-Kanal mehrfach angekündigt, eine Lösung zu präsentieren – seine Prämissen: Rx-Rabatte vermeiden und den Rx-Versand nicht verbieten. Aber Spahn hatte diese Lösung nicht dabei. Wie schon zuvor, sagte er lediglich, dass er die Situation nach dem EuGH-Urteil als „nicht fair“ empfinde. Und: „Der Koalitionsvertrag sieht ein Rx-Versandverbot vor, das werden wir uns auch anschauen.“ Dann aber kam die Einschränkung: „Da gibt es rechtlich ein paar Themen, wir müssen daher insgesamt alles in den Blick nehmen.“ Er appellierte an die Apotheker, auch über Alternativen zu reden: „Ich würde Sie bitten, den Blick ein bisschen zu weiten.“ Schon zuvor hatte Spahn in seiner Einleitung gesagt, dass er gerne kontrovers diskutiere. Und weil er dies gerne tue, habe er kein fertiges Konzept mitgebracht. „Ich möchte mit Ihnen darüber diskutieren.“
Die Apotheker wollten Spahn aber so einfach nicht von der Leine lassen. Die Pharmazeuten hatten in der nachfolgenden Diskussion mit dem Minister die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Mehrere Apotheker forderten den Minister auf, „endlich eine Antwort zu formulieren“ und „endlich den Koalitionsvertrag“ umzusetzen. Doch Spahn bewegte sich nicht. Denn: „Ich mache keine Veranstaltung, in der ich etwas verspreche, das ich nicht halten kann. Ich bin jetzt sieben Monate im Amt. Bitte sehen Sie es mir nach, dass ich mich mit Blick auf die Gesamtsituation in Deutschland erst um die Pflege gekümmert habe.“
8 Kommentare
Spahn
von Alexander Zeitler am 12.10.2018 um 1:59 Uhr
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Spahn ist ein SEGEN!
von Querdenker am 11.10.2018 um 22:32 Uhr
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Spahn hat mich nicht enttäuscht !
von gabriela aures am 10.10.2018 um 20:57 Uhr
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Was habt ihr erwartet ?
von Volker Köhler am 10.10.2018 um 17:40 Uhr
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Glaubwürdigkeit ! leider schon zu Beginn völlig verspielt.
von Ratatosk am 10.10.2018 um 16:59 Uhr
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Spahn
von Karl Friedrich Müller am 10.10.2018 um 16:22 Uhr
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Spahn
von Dr Schweikert-Wehner am 10.10.2018 um 16:20 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Spahn
von Karl Friedrich Müller am 10.10.2018 um 16:26 Uhr
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