EMA

Durch den Brexit drohen Lieferengpässe

Stuttgart - 12.07.2018, 15:00 Uhr

Ein düsterer Blick auf das EMA-Gebäude: Ein Sinnbild für den Blick in die Zukunft, also die Zeit nach dem Brexit? Laut EMA sind die UK-Pharmafirmen nur lückenhaft auf den Brexit vorbereitet. (s / Foto: Matt Crossick / imago)

Ein düsterer Blick auf das EMA-Gebäude: Ein Sinnbild für den Blick in die Zukunft, also die Zeit nach dem Brexit? Laut EMA sind die UK-Pharmafirmen nur lückenhaft auf den Brexit vorbereitet. (s / Foto: Matt Crossick / imago)


Ernsthafte Bedenken bei 88 Humanarzneimitteln

Bei 16 Prozent der CAPs, also 108 Arzneimitteln – 88 davon für Menschen und 20 Veterinärpräparate – hat die EMA ernsthafte Bedenken, dass deren Zulassungsinhaber die notwendigen Maßnahmen im Rahmen des Brexits nicht rechtzeitig ergreifen werden. Bei 10 Prozent der CAPs, die in die Untersuchung eingeschlossen wurden, erhielt die EMA gar keine Antwort der Firmen. Die EMA stehe nun in direktem Kontakt mit den Zulassungsinhabern, die nur in UK angesiedelt sind und entweder nicht auf die Umfrage antworteten oder andeuteten, dass sie die notwendigen Änderungen nicht rechtzeitig bis zum 30. März 2019 umsetzen werden – denn dadurch könnten Lieferausfälle entstehen.

Mehr als die Hälfte sind auf dem richtigen Weg

Die Untersuchung der EMA zeige aber auch, dass die Zulassungsinhaber von mehr als der Hälfte der vom Brexit betroffenen CAPs (58 Prozent) auf dem richtigen Weg sind, sicherzustellen, dass ihre Zulassung auch nach dem Verlassen der EU gültig bleibt.

Die EMA betont, dass sowohl die Zulassungsinhaber als auch die Zulassungsbehörden einen wichtigen Part darin spielen, sich auf den Brexit vorzubereiten und die Arzneimittelversorgung sicherzustellen, auch nachdem das Vereinigte Königreich aus der EU ausgetreten ist. Seit Mai 2017 hätten die Europäische Kommission und die EMA die Unternehmen informiert und ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass die notwendigen Maßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden müssen. Unternehmen sind dazu aufgerufen, eine extra eingerichtete Internetseite regelmäßig auf Aktualisierungen zu prüfen



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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