Online-Bestellungen

DocMorris: Papierrechnungen nur noch auf Nachfrage

Berlin - 06.06.2018, 14:15 Uhr

Die niederländische Versandapotheke DocMorris verzichtet neuerdings darauf, Paketen von Online-Bestellern eine Papierrechnung beizulegen. (Foto: DAZ.Online)

Die niederländische Versandapotheke DocMorris verzichtet neuerdings darauf, Paketen von Online-Bestellern eine Papierrechnung beizulegen. (Foto: DAZ.Online)


Rechnungen für OTC-Arzneimittel können für Patienten wichtig sein – etwa zur Abrechnung bei der Krankenkasse. Die niederländische Versandapotheke DocMorris verschickt ihren Online-Kunden die Papierrechnungen allerdings nur noch im Bedarfsfall. Kunden müssen sich die Formulare aus dem Internet ausdrucken. Das Unternehmen begründet das auch damit, die Kunden nicht mit Papier überfluten zu wollen. Für Werbeprospekte und Rezept-Briefumschläge ist aber nach wie vor Platz in den DocMorris-Paketen.

Schon seit Jahren können Krankenkassen ihren Versicherten im Rahmen ihrer Satzungsleistungen die Erstattung von OTC-Arzneimitteln anbieten. Damit die Kasse das jeweilige Präparat erstattet, muss der Versicherte unter anderem eine Rechnung bei der Kasse einreichen, zumeist noch in Papierform. Und auch für die Steuererklärung können OTC-Rechnungen wichtig sein. Die Kosten für die Selbstmedikation sind (so wie auch die Kosten für Zuzahlungen) als außergewöhnliche Belastungen von der Steuer absetzbar. Der Fiskus will hierfür natürlich Belege sehen. Auf Nachfrage müssen Papierrechnungen nachgeliefert werden.

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Zumindest für Kunden, die bei DocMorris online bestellen, ist es nun aber schwerer, an diese Rechnung zu kommen. Denn neuerdings legt DocMorris seinen Paketen keine Papierrechnungen mehr bei. Schon beim Bestellprozess wird man darauf hingewiesen, dass die Rechnung jetzt online verfügbar sei. Im Paket selbst liegt dann statt der Rechnung ein DIN A4-Blatt mit dem Titel „Ihre Rechnung: Jetzt online!“ Dort wird darauf hingewiesen, dass das Formular im Kundenaccount bei dem EU-Versender abrufbar sei. Heißt für den Kunden: Passwort und Nutzername eingeben, die Rechnungsablage im Kundenkonto suchen, Rechnung aufrufen, ausdrucken (wenn ein Drucker vorhanden ist).

DocMorris: Papierrechnung für Online-Besteller nur noch online

Auf Nachfrage weist ein Unternehmenssprecher daraufhin, dass es sich ausschließlich um die „Online-Besteller“ handele, denen die Papierrechnung im Paket gestrichen wurde. Der Sprecher wörtlich: „Nur Online-Besteller erhalten gegenwärtig ihre Rechnung von uns in digitaler Form in ihrem Kundenkonto bereitgestellt. Darüber wird der Kunde selbstverständlich per E-Mail von uns informiert. Zudem haben unsere Kunden immer die Möglichkeit, im Bedarfsfall eine schriftliche Ausführung ihrer Rechnung anzufordern.“

Warum hat sich DocMorris aber dazu entschlossen, Papierrechnungen nicht mehr den Paketen beizulegen? Der Sprecher dazu: „Rechnungen in elektronischer Form helfen dabei, papierbasierte Prozesse abzulösen. Das betrifft nicht nur den Versand sondern auch die Archivierung beim Kunden. Die Papierablage entfällt und mit ihr Regale voller Aktenordner. Auch die Weitergabe an die Krankenkasse oder das Finanzamt wird für unsere Kunden so vereinfacht.“

Zwei Werbeprospekte, Briefumschlag und Bestellformular bleiben

Dass der EU-Versender seine Kunden von der Papierlast befreien will, wirkt mit Blick auf die sonstigen Bestandteile der Pakete, als keine gute Erklärung. Denn neben dem Erklär-Formular, dass die Rechnung jetzt nur noch online abrufbar ist, liegen dem Päckchen ein Bestellformular, ein mehrseitiger Werbekatalog sowie eine umfangreiche Werbebroschüre samt Briefumschlag für Rezepte bei.


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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