Hochschulranking

Pharmaziestudium: Greifswald und Heidelberg sind top

Stuttgart - 08.05.2018, 16:00 Uhr

Wo studiert es sich am besten Pharmazie? Das Hochschulranking will diese Frage beantworten. (Foto: ZUMKRAVAT / stock.adobe.com). 

Wo studiert es sich am besten Pharmazie? Das Hochschulranking will diese Frage beantworten. (Foto: ZUMKRAVAT / stock.adobe.com). 


Am heutigen Dienstag erscheint der neue ZEIT Studienführer 2018/19 mit dem aktuellen Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Auch die pharmazeutischen Institute wurden bewertet. Kriterien wie Betreuung, Abschlüsse in angemessener Zeit, die Laborausstattung, aber auch die allgemeine Studiensituation werden unter die Lupe genommen. Heidelberg und Greifswald landeten in vielen Kategorien in der Spitzengruppe. Das Ranking ist allerdings umstritten. 

Die Daten des CHE-Hochschulrankings, das die „Zeit" jährlich in ihrem Studienführer veröffentlicht, werden jeweils in einem dreijährigen Turnus aktualisiert. 2018 war auch die Pharmazie wieder dabei. Verschiedene Kriterien werden jeweils separat bewertet. Zum Teil basiert die Einstufung auf harten Fakten, wie bei der Zahl der Abschlüsse, zum Teil auf Angaben der Studierenden, wie bei Betreuung und Ausstattung oder dem Lehrangebot. Die Institute werden in der jeweiligen Kategorie der Spitzen-, Mittel- oder Schlussgruppe zugeordnet. Klassische Rangplätze werden dabei nicht vergeben. 

Und wie schnitten die 22 pharmazeutischen Institute so ab? Über einen Platz in der Spitzengruppe in vielen Kategorien kann sich zum Beispiel wie schon vor drei Jahren die Uni Heidelberg freuen. An der Ruprecht-Karls-Universität erhielten die Laborausstattung, das Lehrangebot, die allgemeine Studiensituation und die Betreuung durch Lehrende Bestnoten. Zudem scheinen die meisten Studierenden ihr Studium dort in angemessener Zeit zu beenden – bei „Abschlüsse in angemessener Zeit“ ist Heidelberg ebenfalls in der Spitzengruppe.

Auch im hohen Norden scheint es sich ausgezeichnet Pharmazie zu studieren. Greifswald landet ebenfalls in vielen Kategorien ganz vorne. An der TU Braunschweig sollen zwar die Studienzeiten etwas länger sein – hier reicht es nur für die Mittelgruppe – , aber was Prüfungen, Lehrangebot, allgemeine Studiensituation, Betreuung durch Lehrende und Labor-Ausstattung angeht, ist man an Niedersachsens einzigem pharmazeutischen Institut zumindest laut CHE sehr gut aufgehoben. Frankfurt, vor drei Jahren noch unter den Unis mit den meisten Spitzengruppen-Platzierungen zu finden, befindet sich bei Lehrangebot, allgemeine Studiensituation, Prüfungen und der Betreuung durch Lehrende im Mittelfeld. Hinsichtlich der Laborausstattung und der Abschlüsse in angemessener Zeit ist die Goethe-Uni aber nach wie vor vorne dabei. 

Das untere Ende der Liste

Blickt man an untere Ende der Liste, finden sich Halle-Wittenberg, München und Hamburg. Diese Institute wurden in vielen Kriterien nicht gerankt. Und dort, wo sie bewertet wurden, zum Beispiel „Abschlüsse in angemessener Zeit“, reicht es in München und Hamburg nur fürs Mittelfeld, Halle landet gar in der Schlussgruppe. Die LMU München landete jüngst im weltweiten „QS World University Ranking“ als beste deutsche Uni im Bereich Pharmazie auf Platz 40. Beim CHE-Ranking war sie in den vergangenen Jahren aber mehrfach in der Schlussgruppe.

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Unter den Unis, bei denen alle Kategorien bewertet wurden, müssen Bonn, Mainz und Regensburg die meisten Einstufungen in der Schlussgruppe hinnehmen. So findet sich Regensburg beispielsweise bei der Zahl der Abschlüsse im Mittelfeld, bei Laborausstattung, Lehrangebot, Prüfungen, der allgemeinen Studiensituation und der Betreuung durch Lehrende konnte die Stadt in der Oberpfalz aber nicht punkten. Das gleiche Bild findet sich in Bonn. Mainz hat lediglich die Kategorien getauscht. Die dortige Johannes-Gutenberg-Universität spielt beim Lehrangebot in der Mittelklasse, nicht aber bei den Abschlüssen.

Umstrittenes Ranking

Das CHE-Hochschulranking ist allerdings nicht unumstritten. Vor allem die Aussagekraft der Rankings wird kritisiert sowie die Tatsache, dass weder der Datensatz selbst, noch eine detaillierte wissenschaftliche Beschreibung der Methodik veröffentlicht wird. So riefen in der Vergangenheit einige Fachgesellschaften dazu auf, nicht mehr am CHE-Ranking teilzunehmen. 2007 beschloss die Schweiz, mit der Begründung, dass erhebliche Daten- und Methodenmängel vorlägen, auszutreten. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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