Staatsanwalt ermittelt

Wer sind die Urheber der Drohbriefe im Zyto-Skandal?

Essen - 16.01.2018, 09:45 Uhr

Teilnehmer der Demonstrationen gegen den Zyto-Apotheker haben per Brief Gewaltdrohungen erhalten. Der Staatsanwalt ermittelt. (Foto: hfd)

Teilnehmer der Demonstrationen gegen den Zyto-Apotheker haben per Brief Gewaltdrohungen erhalten. Der Staatsanwalt ermittelt. (Foto: hfd)


Bis zu drei Jahre Haft

„Wir haben ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet und prüfen derzeit noch den strafrechtlichen Gehalt der Briefe“, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Essen vor gut einer Woche – während der Staatsschutz der Polizei Recklinghausen noch die Prüfung abwarten wollte, bevor er seine Ermittlungen aufnahm. Bei einer zwischenzeitlich am vergangenen Mittwoch organisierten Demonstration gab es zwar keine Zwischenfälle – doch schon die Briefe selber sieht die Staatsanwaltschaft Essen als womöglich strafbar an, wie eine Sprecherin am gestrigen Montag gegenüber DAZ.online bestätigte. 

Laut der Ermittlungsbehörde könnten die Briefe gegen Paragraphen 21 des Versammlungsgesetzes verstoßen: „Wer in der Absicht, nichtverbotene Versammlungen oder Aufzüge zu verhindern oder zu sprengen oder sonst ihre Durchführung zu vereiteln, Gewalttätigkeiten vornimmt oder androht oder grobe Störungen verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft“, heißt es dort. Als nächsten Schritt will die Staatsanwaltschaft nun herausfinden, wer Autor der Schreiben ist.

Die Organisatorin der Demo Heike Benedetti hatte gegenüber DAZ.online betont, sie habe nie daran gedacht, die Demo abzusagen. „So eine armselige Drohung macht mir keine Bange“, hatte sie erklärt.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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