Beratungs-Quickie

Diclofenac unter Dauertherapie mit einem ACE-Hemmer

München/Stuttgart - 27.07.2017, 11:30 Uhr

(Foto: Schelbert / DAZ)

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Beratungs-Basics 

Der Stammkunde hat eine Kundenkarte. Es ist zu ersehen, dass es sich bei dem Schmerzmittel um eine Erstverordnung handelt. Der ACE-Hemmer ist eine Dauertherapie, die der Kunde seit Längerem gegen Bluthochdruck erhält.

Das Schmerzmittel enthält 50 mg Diclofenac pro Tablette. Diclofenac wirkt analgetisch, antipyretisch und antiphlogistisch. Das Arzneimittel mit schnellwirksamer Darreichungsform kommt hier kurzfristig gegen einen akuten Schmerz- und Entzündungszustand nach einer Verletzung zum Einsatz. Bei Bedarf ist eine Tablette in einem Glas Wasser aufzulösen und zu trinken. Gegebenenfalls im Glas verbliebene Reste können erneut mit etwas Wasser eingenommen werden. Die Einnahme erfolgt am Besten zu oder nach einer Mahlzeit, um das Risiko für eine direkte Reizung der Magenschleimhaut zu verringern. Das gilt insbesondere für Kunden mit empfindlichem Magen, da schnellfreisetzende Darreichungsformen von Diclofenac eine erhöhte Magenunverträglichkeit aufweisen können. Der Kunde darf eine Tagesgesamtdosis von drei Tabletten (150 mg Diclofenac) nicht überschreiten.

Der ACE-Hemmer Lisinopril wird u.a. zur Blutdrucksenkung bei Hypertonie und Behandlung der symptomatischen Herzinsuffizienz eingesetzt. Bei einer längeren Behandlung mit Diclofenac kann es zur Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von Antihypertensiva  (v.a. von ACE-Hemmern und AT-II-Antagonisten) kommen. Bei einer Anwendungsdauer von weniger als zwei Wochen ist nicht mit einem blutdruckerhöhenden Effekt zur rechnen und keine Intervention nötig. 



Manuela Kühn, Apothekerin
redaktion@daz.online


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