Tierseuche

Was ist die Afrikanische Schweinepest? 

Greifswald–Riems - 14.07.2017, 10:40 Uhr

Wildschweine sind von der Afrikanischen Schweinepest derzeit befallen. (Foto: Wiltrud / Fotolia)

Wildschweine sind von der Afrikanischen Schweinepest derzeit befallen. (Foto: Wiltrud / Fotolia)


Virus kann immunologischen Reaktionen entkommen

„Das Virus ist ein cleverer Erreger“, sagte Mettenleiter. Es vermehrt sich in Leukozyten. Der Erreger habe dabei verschiedene Mechanismen entwickelt, um einer immunologischen Reaktion zu entkommen. Weltweit wird nach Angaben Mettenleiters an einem Impfstoff geforscht, berichtet Mettenleiter. Es gebe aber bislang noch kein Mittel, das in die Nähe einer Einsatzfähigkeit komme. Infizieren sich Schweine mit ASP, ist die Sterblichkeit hoch. Bei experimentellen Infektionen habe die Sterblichkeitsrate bei bis zu 100 Prozent gelegen.

Der Erreger wurde 2007 aus Afrika nach Georgien eingeschleppt und hat sich von dort über Russland, das Baltikum bis nach Polen und Tschechien ausgebreitet. Seit 2014 wurden in Europa 5700 infizierte Wildschweine und etwa 660 Ausbrüche bei Hausschweinen registriert. In Ländern wie Weißrussland ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Kann bis zu 400 Tagen in Schinken überleben

Alarmiert sind die Forscher auch deshalb, weil die Wildschweindichte in Mitteleuropa und Teilen Westeuropas – darunter auch Tschechien – deutlich höher ist als in den baltischen Staaten. Als Eintragungsquelle nach Tschechien wird allerdings der Mensch vermutet, der den Erreger über Lebensmittel eingeschleppt haben könnte. Das Virus kann Untersuchungen zufolge in kontaminiertem Kühlfleisch bis zu 104 Tage, in verschiedenen Schinken bis zu 400 Tage, in Salami bis 30 Tage überleben. 

Das FLI forderte zu einer erhöhten Wachsamkeit auf. Tote Wildschweine sollten den zuständigen Behörden gemeldet werden. Schweinehalter sollten sicherstellen, dass ihre Bestände keinen Kontakt zu Wildschweinen haben. Das Verfüttern von Speiseabfällen sei in Deutschland verboten. Größte Gefahr für eine Einschleppung sei aber der Mensch, der über kontaminierte Kleidung, Fahrzeuge oder draußen gelagertes Futter den Erreger in Haltungen eintragen könnte. Die ASP ist in Deutschland meldepflichtig. 



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