Nach dem EuGH-Urteil

Tino Sorge warnt vor Zerstörung bestehender Apotheken-Struktur

Berlin - 02.03.2017, 12:00 Uhr

Mathias Arnold, ABDA-Vize und Vorsitzender des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt, hatte Tino Sorge (CDU) zur Diskussion mit Apothekern eingeladen. (Foto: LAV Sachsen-Anhalt)

Mathias Arnold, ABDA-Vize und Vorsitzender des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt, hatte Tino Sorge (CDU) zur Diskussion mit Apothekern eingeladen. (Foto: LAV Sachsen-Anhalt)


Vor-Ort-Apotheke bei Schnelligkeit und Effizienz unübertroffen

Die anwesenden Apotheker machten laut Verband deutlich, wo die Defizite im Versandhandel liegen und warum nur die Apotheke vor Ort die Arzneimittelversorgung an 365 Tagen und 24 Stunden am Tag sichern kann. „In Punkto Schnelligkeit und Lieferbarkeit eines Arzneimittels haben die gegenwärtigen Strukturen eine Effizienz entwickelt, die es ermöglicht, dass innerhalb weniger Stunden jedes Medikament zur Verfügung steht“, unterstrich Arnold. „Damit kann kein Versender mithalten. Und in Fragen Wechselwirkung und persönlicher Betreuung auch nicht.“

Und so war man sich am Ende einig: Die hohen Sicherheitsstandards in den Apotheken dürfen nicht aufgeweicht werden – ansonsten blieben nur Verlierer übrig. Jetzt gilt es vor allem, den Koalitionspartner der Union, die SPD, für das Rx-Versandverbot zu gewinnnen. Aber die Apotheker müssen auch selbst beweisen, was sie wert sind. „Wir müssen die Politik immer wieder von unserer qualitativ hochwertigen Arbeit überzeugen“, betonte Arnold. „Darin dürfen wir nicht lockerlassen.“

Keine unausgereiften Experimente

Sorge hat bereits Apotheken in seinem Wahlkreis besucht, um sich deren Situation erläutern zu lassen. Davon berichtet er in seinem jüngsten Newsletter, der die Folgen des EuGH-Urteils ebenfalls thematisiert – unter dem Titel „Starke Apotheken sichern qualifizierte Versorgung mit Medikamenten”. Auch hier betont der CDU-Politiker: „Im Hinblick auf die Diskussion über eine Änderung des Preismodells muss die Gefahr eines ruinösen Preiskampfes, der letztlich zulasten der Versorgungssicherheit von Patienten und Versorgungsstrukturen vor Ort gehen würde, verhindert werden. Unausgereifte Experimente nutzen niemanden!” Das  Rx-Versandverbot als Lösung spricht er in seinem Newsletter nicht an. Wichtig sei ihm, „dass wir einerseits die Möglichkeiten der Digitalisierung sinnvoll für Patienten nutzen, ohne andererseits leichtfertig Versorgungsstrukturen der Apotheke vor Ort zu zerschlagen.“



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