Rekorde beim Export

Deutsche Pharmaprodukte boomen in Asien

Stuttgart - 14.02.2017, 08:00 Uhr

Export plus: China meldet nach dem GTAI-Bericht ein Plus von 25 Prozent, Japan 16 Prozent, Korea 21 Prozent, Taiwan 12 Prozent und Thailand sogar von 32 Prozent. (Foto: nmann77 / Fotolia)

Export plus: China meldet nach dem GTAI-Bericht ein Plus von 25 Prozent, Japan 16 Prozent, Korea 21 Prozent, Taiwan 12 Prozent und Thailand sogar von 32 Prozent. (Foto: nmann77 / Fotolia)


Deutschland wichtigster Lieferant der Region

Die deutschen Unternehmen können sich aber nicht nur über hohe Wachstumsraten freuen, sondern auch über hohe Marktanteile. Wie GTAI weiter wissen lässt, gehört Deutschland nach den jeweiligen Importstatistiken in allen Ländern der Region zu den wichtigsten Lieferanten in diesem Sektor.

Nicht nur in China rangiert es als Handelspartner auf Rang eins (22,3 Prozent Einfuhranteil), sondern mittlerweile auch in Malaysia. Rang zwei belegen deutsche Pharmaproduzenten in Südkorea, Taiwan, Thailand, Hongkong, Indonesien und den Philippinen. Nahezu überall konnten Erzeugnisse „made in Germany“ ihre Marktposition weiter ausbauen. Lediglich für Japan und Indonesien spricht GTAI von minimalen prozentualen Einbußen.

Höhere Gesundheitsausgaben und stärkere Nachfrage

Als Treiber dieser Entwicklung führt Germany Trade and Invest die steigenden Ausgaben vieler Länder für die Gesundheitsversorgung an. In den aufstrebenden Staaten Südostasiens erhalten weite Teile der Bevölkerung erstmals Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung, heißt es in dem GTAI-Brancheneinblick.

In der wachstumsstarken Volksrepublik China sowie in Südkorea und Japan erhöht die rapide alternde Gesellschaft den medizinischen Bedarf. In China befördern die ungesunde Lebensweise wie der hohe Anteil an Rauchern, die zunehmende Beliebtheit von Fast Food und fettem, übermäßigem Essen in Verbindung mit Bewegungsarmut sowie die hohe Schadstoffbelastung der Umwelt die steigende Nachfrage, nicht nur nach Arzneimitteln, sondern auch nach Nahrungsergänzungsmitteln.

China: Inlandsproduktion holt auf

Produkte wie Vitamine, Antibiotika, Hormone, Kontrastmittel oder Verbandzeug könnten in diesen Ländern bislang nicht oder nicht in ausreichender Menge und Qualität oder zu einem angemessenen Preis hergestellt werden, stellt GTAI fest. Außerdem erfreuen sich deutsche Produkte großer Beliebtheit, für die die Verbraucher gerne auch etwas mehr zahlen. In China soll die inländische Produktion allerdings aufholen. Branchenvertreter gehen laut GTAI davon aus, dass Arzneimittel "made in China" in der kommenden Dekade gegenüber Importerzeugnissen und Präparaten, die vor Ort durch ausländische Niederlassungen hergestellt werden, massiv an Boden gut machen werden. 



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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