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Rekorde beim Export
Deutsche Pharmaprodukte boomen in Asien
Die deutschen Ausfuhren medizinischer und pharmazeutischer Erzeugnisse nach Fernost haben sich innerhalb von fünf Jahren verdoppelt. In fast allen Ländern wurden Importanteile hinzugewonnen.
Die Gesamt-Exporte der deutschen Wirtschaft haben im letzten Jahr ein neues Rekordhoch erreicht. Nach einem Bericht der Außenwirtschaftsagentur der Bundesrepublik Deutschland Germany Trade and Invest (GTAI) sind auch die Ausfuhren medizinischer und pharmazeutischer Erzeugnisse „rekordverdächtig“.
Mit Lieferungen im Wert von 76 Mrd. US-Dollar im Jahr 2015 und einem Anteil von 15 Prozent ist Deutschland nach Angaben von GTAI weltweit der größte Exporteur in diesem Segment. Während die deutschen Ausfuhren medizinischer und pharmazeutischer Erzeugnisse zwischen 2010 und 2015 in die ganze Welt um 15 Prozent zugelegt haben, exportierten deutsche Produzenten in 2015 nach Süd-, Ost- und Südostasien doppelt so viel wie fünf Jahre vorher.
Weiteres Plus in 2016
Für 2016 verzeichnen die regional größten Importeure der Branchenprodukte in Fernost einen weiteren Anstieg der Einfuhren aus Deutschland. China meldet nach dem GTAI-Bericht ein Plus von 25 Prozent, Japan 16 Prozent, Korea 21 Prozent, Taiwan 12 Prozent und Thailand sogar von 32 Prozent. Dies ergibt zusammengenommen eine Steigerung von rund 20 Prozent.
Wichtigster Abnehmer in Fernost ist China, mit Importen im Wert von 2,4 Mrd. US-Dollar in 2015. Das ist drei Mal so viel wie fünf Jahre vorher. Als zweites großes Empfängerland wird Japan genannt, mit Einfuhren im Wert von 2,3 Mrd. Dollar und einer Wachstumsrate von mehr als 50 Prozent. Selbst die Exporte in Hochtechnologieländer wie die Republik Korea und Taiwan haben sich laut GTAI nach Zahlen von UN Comtrade fast verdoppelt.
Deutschland wichtigster Lieferant der Region
Die deutschen Unternehmen können sich aber nicht nur über hohe Wachstumsraten freuen, sondern auch über hohe Marktanteile. Wie GTAI weiter wissen lässt, gehört Deutschland nach den jeweiligen Importstatistiken in allen Ländern der Region zu den wichtigsten Lieferanten in diesem Sektor.
Nicht nur in China rangiert es als Handelspartner auf Rang eins (22,3 Prozent Einfuhranteil), sondern mittlerweile auch in Malaysia. Rang zwei belegen deutsche Pharmaproduzenten in Südkorea, Taiwan, Thailand, Hongkong, Indonesien und den Philippinen. Nahezu überall konnten Erzeugnisse „made in Germany“ ihre Marktposition weiter ausbauen. Lediglich für Japan und Indonesien spricht GTAI von minimalen prozentualen Einbußen.
Höhere Gesundheitsausgaben und stärkere Nachfrage
Als Treiber dieser Entwicklung führt Germany Trade and Invest die steigenden Ausgaben vieler Länder für die Gesundheitsversorgung an. In den aufstrebenden Staaten Südostasiens erhalten weite Teile der Bevölkerung erstmals Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung, heißt es in dem GTAI-Brancheneinblick.
In der wachstumsstarken Volksrepublik China sowie in Südkorea und Japan erhöht die rapide alternde Gesellschaft den medizinischen Bedarf. In China befördern die ungesunde Lebensweise wie der hohe Anteil an Rauchern, die zunehmende Beliebtheit von Fast Food und fettem, übermäßigem Essen in Verbindung mit Bewegungsarmut sowie die hohe Schadstoffbelastung der Umwelt die steigende Nachfrage, nicht nur nach Arzneimitteln, sondern auch nach Nahrungsergänzungsmitteln.
China: Inlandsproduktion holt auf
Produkte
wie Vitamine, Antibiotika, Hormone, Kontrastmittel oder Verbandzeug könnten in
diesen Ländern bislang nicht oder nicht in ausreichender Menge und Qualität
oder zu einem angemessenen Preis hergestellt werden, stellt GTAI fest. Außerdem
erfreuen sich deutsche Produkte großer Beliebtheit, für die die Verbraucher
gerne auch etwas mehr zahlen. In China soll die inländische Produktion allerdings
aufholen. Branchenvertreter gehen laut GTAI davon aus, dass Arzneimittel
"made in China" in der kommenden Dekade gegenüber Importerzeugnissen
und Präparaten, die vor Ort durch ausländische Niederlassungen hergestellt
werden, massiv an Boden gut machen werden.
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