Leser-Debatte über EuGH-Urteil

ABDA und DocMorris batteln sich auf Xing

Berlin - 15.12.2016, 11:15 Uhr

Neuartige Internet-Diskussion: Im Business-Netzwerk Xing präsentieren die ABDA und DocMorris ihre Thesen für das weitere Vorgehen nach dem EuGH-Urteil, die Leser dürfen abstimmen. (Screenshot: DAZ.online)

Neuartige Internet-Diskussion: Im Business-Netzwerk Xing präsentieren die ABDA und DocMorris ihre Thesen für das weitere Vorgehen nach dem EuGH-Urteil, die Leser dürfen abstimmen. (Screenshot: DAZ.online)


Wie reagieren die Leser?

Wie kommen also beide Argumentationslinien bei den Lesern an? Bis zum Donnerstagvormittag (Stand 11.00 Uhr) konnte Max Müller leichte Vorteile verzeichnen. Schmitz‘ Thesen wurden rund 1.000 Mal gelesen, 30 Leser drückten anschließend auf „Zustimmen“. Allerdings sind unter den Kommentaren unter dem Artikel des ABDA-Chefs einige negative Beiträge. Einige Leser weisen darauf hin, dass es insbesondere in städtischen Gebieten fast an jeder Ecke eine Apotheke gebe. Selbst wenn davon ein paar schließen würden. Wäre die Versorgung noch gesichert. Deswegen sei eine „gleichmäßigere Verteilung“ vielleicht die Lösung des Problems, findet ein Leser. Eine andere Leserin findet es „super“, dass sie ihre OTC-Medikamente online bestellen kann, würde sich aber sehr ärgern, wenn ihre Apotheke im Dorf schließen würde. Es sei daher „rechtens“, dass diese Apotheken von einem Wettbewerb ausgeschlossen werden, schreibt sie.

Müllers Argumente hingegen wurden bereits mehr als 2.500 Mal gelesen. 53 Xing-Nutzer klickten anschließend auf „Zustimmen“. Und auch hier finden sich einige negative Leserbewertungen unter dem Text. Ob sich DocMoris auch an Nacht- und Notdiensten beteilige, will ein Leser wissen. Eine andere Nutzerin schreibt, dass Apotheken unabhängig bleiben müssten. Andererseits ärgert sich ein anderer Leser, dass Globalisierung und der freie Warenverkehr überall funktioniere – nur bei der „wirtschaftsliberalen Apothekerschaft“ nicht.

Noch einige Tage lang können die Argumente der ABDA und die von DocMorris auf Xing bewertet werden. Zugang zur Diskussion haben allerdings nur Xing-Mitglieder, ein Profil in dem sozialen Netzwerk ist also obligatorisch, wenn man an der Debatte teilnehmen will. Sie finden die Diskussion dann im Abschnitt „News“ und dann weiter auf „Klartext“ drücken.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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Der Apothekenmarkt aus der Sicht von DocMorris

2 Kommentare

Der einsame Alte auf seiner Hütte?

von Andreas Grünebaum am 17.12.2016 um 9:20 Uhr

„Wer dort kein Auto besitzt, sich keines leisten oder fahren kann, der hat ein Problem."
Der hat nicht nur ein Problem, der wird auch verhungern!
Hier werden gerne künstliche Probleme erzeugt, welche völlig weltfremd sind. Gäbe es tatsächlich einen dringenden Bedarf für den Rx-Arzneimittelversandhandel, dann wäre der Marktanteil nach über einem Jahrzehnt nicht immer noch bei kleiner 0,5% - und selbst diese Bestellungen waren eher der Vermeidung der Portogebühr bei OTC-Bestellungen geschuldet.

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Apothekenwettbewerb?? - Verterrung !!

von Heiko Barz am 16.12.2016 um 13:21 Uhr

Wo bleibt die Phalanz der teuer bewerteten und von unseren Geldern bezahlten Juristen der Verbände und der ABDA, die Unheil von unserem Berufstand abzuwenden haben??
Wer gegen Gesetze verstößt, muß die Konsequezen tragen und bestraft werden!!
Da aber nachweislich mit unterschiedlichen Gewichten Recht gesprochen wird, verkommt Deutschland zur Bananenrepublik.
In den Medien jedenfalls hat sich die Gesetze verachtende DOMO derzeit so etabliert, dass die unkritischen, weil von den Schreibern bewußt in die Irre geführten Leser, ein absolutes Zerrbild der Deutschen APOTHEKE vorgesetzt bekommen.
DOC Morris wird als als leuchtender Stern am Himmel der bewußt verzerrten diffusen Arzneimittelversorgung und tapferer Kämpfer für die "miserable" Medikamentenversorgung dermaßen glorifiziert, dass eine Firmenwerbung für diesen kapitalgesellschaftlich gestützten Verein in keinerweise nötig ist!
Die so gesparten Gelder können dann natürlich in publikumswirksamen und patientenfreundlichen Aktionen des beliebten Sponsering freigiebig ausgeschüttet werden.
Der Justizminister müßte hier mit scharfer Klinge zum Wohl der Patienten massiv eingreifen!
Es hindert ihn sicherlich der Spiritusrektor der SPD und ausgewiesener Apothekenfeind Lauterbach zu reagieren und die bestehende Rechtssituation wieder herzustellen.

" spreche ich von Lauterbach, gibt's in meiner 'Bude' Krach."

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