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Kontingentierungen, Direktbestellungen und Retax-Ärger
Des Weiteren meldete die Hälfte der Apotheken weiterhin das Johanniskrautpräparat Laif 900 defekt. Der Hersteller entschuldigt dies mit „Qualitätsproblemen“.
Und auch bei einigen Impfstoffen steht es um die Verfügbarkeit nach wie vor nicht zum Besten: Vor allem bei Infanrix, Boostrix Polio und Repevax.
Abschließend ist die Liste der Defekte damit nicht – doch sie zeigt, dass das Problem nach wie vor höchtst virulent ist.
Einher gehen all die Engpässe mit Kontingentierungen und dem vermehrten Direktvertrieb. Schwierig wird es für die Apotheker auch, wenn Patienten bei Rabattvertragsarzneimitteln eine zuzahlungsfreie Variante verlangen und verärgert sind, wenn es diese nicht gibt.
Für Diefenbach ist angesichts dieser Situation klar: Das Hin- und Herschachern von Ware durch die Hersteller, die dorthin verkauften, wo die Rendite am besten ist, und durch einige Großhändler zulasten der Apotheker müsse endlich aufhören. Es sei nicht hinzunehmen, dass die Standesorganisationen einfach nur zusehen, „dass wir mit permanenten Retaxschikanen zu kämpfen haben und täglich tausendfach improvisieren müssen, um den Patienten zu helfen“, sagt Diefenbach. Und es sei auch schlicht falsch, wenn diese immer wieder sagen, dass es zwar Lieferprobleme, aber keine Versorgungsprobleme gebe.
Es bleibt abzuwarten, was die weitere Diskussion des Themas auf dem Deutschen Apothekertag bringen wird.
Lesen Sie hier die Zusammenfassung
Der Offenbacher Apotheker Hans Rudolf Diefenbach hatte seine Kollegen bundesweit aufgefordert, ihm aktuelle Defektlisten zuzusenden. 50 Listen aus dem September hat er nun ausgewertet. Diefenbachs Fazit: „Die Breite wird
schmaler und die Tiefe wird tiefer“. Zwar gibt es im Moment im Gesamtkatalog
der Arzneistoffgruppen weniger Positionen. Wenn aber Defekte da sind, dann geht
es gleich in Richtung eines Komplettausfalls – siehe Metoprolol und Novaminsulfon.
1 Kommentar
Lierengpässe
von Alexander Zeitler am 10.10.2016 um 23:31 Uhr
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