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Seit dem 1. Januar 2016 dürfen Dänemarks Apotheker nur noch apothekenübliche Waren verkaufen. Um auch weiterhin Parfums, Babyartikel oder Kleidung verkaufen zu können, haben rund 100 Apotheker einen gemeinsamen Webshop gegründet. Die Handelskammer hält das für illegal - und kann jetzt einen ersten Erfolg verbuchen.
Der dänische Gesetzgeber wollte 2015 einen jahrzehntelangen Kampf zwischen dem Einzelhandel und den Apotheken beenden: Das Parlament verabschiedete daher zwei Gesetze. Ein Vorhaben sollte die Apotheker befrieden, die sich seit Jahren gegen Angriffe von Drogerieketten wehren. Insbesondere die Drogeriekette Matas hatte immer wieder – auch mit aggressiven Werbespots – gefordert, eigene In-Store-Apotheken eröffnen zu können. Mit dem ersten Apothekengesetz deregulierte der Gesetzgeber den Apothekenmarkt zwar, indem er den Apothekern erlaubte, bis zu sieben Filialen zu eröffnen und die Bedarfsplanung lockerte. Zu einer kompletten Abschaffung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes kam es jedoch nicht – ein Sieg für die Apotheker.
Mit dem zweiten Gesetz schränkte der Gesetzgeber allerdings das Apothekensortiment ein, um wiederum die Konkurrenz der Pharmazeuten für den Einzelhandel zu reduzieren. Konkret dürfen Apotheken seit Jahresbeginn neben Arzneimitteln nur noch Waren verkaufen, die „natürlich und angemessen“ in das Sortiment einer Apotheke passen. So dürfen in Dänemark in Apotheken neben Arzneimitteln beispielsweise keine Küchenartikel, Gesundheitsschuhe, Parfums, Make-up, Kleidung und Taschen oder Badeartikel verkauft werden. Die Arzneimittelbehörde hat eine Negativliste erstellt, an die sich die Apotheker halten müssen.
Doch so einfach wollen sich die Apotheker diesen
Geschäftszweig nicht wegnehmen lassen. Seit Anfang des Jahres bietet die
Internetseite www.apotekeren.dk ein sehr
breites Spektrum von Waren an. Neben OTC-Arzneimitteln können die Nutzer
Baby-Artikel, Deodorants, Zahnbürsten, Badeöle und Insektenschutzmittel kaufen – also
genau solche Artikel, die auf der neuen Negativliste der Apotheker stehen.
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