12. SEMPORA-STUDIE ZUM APOTHEKENMARKT

Sorge um Fremdbesitzverbot wächst

28.04.2015, 12:25 Uhr

Auf dem Apothekenmarkt tut sich etwas: Sempora-Studie sieht Konzentrationsprozesse. (Foto: Sket)

Auf dem Apothekenmarkt tut sich etwas: Sempora-Studie sieht Konzentrationsprozesse. (Foto: Sket)


Berlin - Der deutsche Apotheken- und Pharmamarkt ist weiterhin durch eine erhebliche Dynamik gekennzeichnet: Konzentrationsprozesse bei Herstellern, Marken, Versandhändlern und stationären Apotheken prägen die aktuelle Entwicklung. Außerdem sieht eine wachsende Anzahl der Befragten das Fremdbesitzverbot wieder in Gefahr. Das geht aus der 12. Sempora-Studie hervor.

Im Zeitraum Februar bis März 2015 wurden Akteure auf dem Apothekenmarkt – 45 Entscheider herstellender Pharmaunternehmen, 203 Apotheker und 560 Konsumenten – befragt. Für den Apothekenmarkt gehen danach sowohl die befragten Hersteller als auch die Apotheker selbst von einer weiter sinkenden Anzahl an Apotheken aus. Es wird erwartet, dass in den nächsten fünf Jahren die Zahl der Apotheken um circa 1500 sinken wird.

Einen verschärfenden Effekt auf diese Konsolidierung hat laut Studie die zunehmende Relevanz von „Verbundapotheken“. 40 Prozent der befragten  Apotheker – im Vorjahr waren es noch 30 Prozent – gaben an, in Zukunft weitere Filialen kaufen oder eröffnen zu wollen. Die zunehmende Filialisierung ist offenbar auch ein Thema für die Hersteller: 70 Prozent sehen Handlungsbedarfe, ihre Apothekensegmentierung anzupassen.

Sorge um Mehr- und Fremdbesitzverbot

Ein Drittel der Industrievertreten und 37 Prozent der befragten Apotheker sehen zudem die Gefahr, dass das Mehr- und Fremdbesitzverbot auf mittelfristige Sicht kippen könnte. Obwohl es in den letzten zwölf Monaten keine konkreten Anzeichen dafür gab, waren im März 2015 deutlich mehr Befragte dieser Ansicht: Vor einem Jahr bejahten nur 22 Prozent der Industrievertreter und nur 28 Prozent der Apotheker diese Frage. Dass Apotheker und Hersteller den Fall des Fremdbesitzverbotes in fünf Jahren wieder als wahrscheinlicher ansehen, rundet laut Sempora das Bild einer zunehmenden Zentralisierung von Entscheidungspunkten im stationären Apothekengeschäft ab.

Auf Großhandelsebene habe der Neuling AEP direkt erste Impulse gesetzt, schreibt Sempora: 29 Prozent der befragten Hersteller gaben an, dass sich AEP direkt erfolgreich am Markt etabliert habe. Für 34 Prozent der Apotheker sei AEP eine attraktive Alternative. Jedoch: Bei der Bewertung der Gesamtleistung wurden für AEP mit Noten 3,5 (Hersteller) und 4,1 (Apotheken) die schlechtesten Ergebnisse im GH-Vergleich erzielt.


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.