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„Wir haben uns am Markt etabliert“

Pharmagroßhändler AEP sieht sich auf Wachstumskurs

BERLIN (lk) | Vor einem Jahr ist der neue Pharmahändler AEP mit einem alternativen Großhandelskonzept angetreten: Feste Konditionen, transparente Rechnungen und eine Lieferung pro Tag. Viele Beobachter waren zu Beginn skeptisch. Zwölf Monate später sieht AEP das Geschäftsmodell in der Erfolgsspur: „Wir haben uns am Markt etabliert und sind für die Apotheken die Alternative zum Oligopol der bestehenden Großhändler“, so AEP-Geschäftsführer Jens Graefe.

Aktuell beliefert die AEP nach eigenen Angaben 1500 Apotheken – nicht jede jeden Tag, aber regelmäßig. Den Umsatz im ersten Jahr beziffert Graefe mit einem „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag“. Schwarze Zahlen schreibt AEP noch nicht. Der „Break even“ soll Anfang nächsten Jahres erreicht sein. Unterm Strich bewertet der Geschäftsführer das erste Jahr als Erfolg: „Wir liegen über unserem Plan sowohl mit der aktuellen Kundenzahl als auch mit dem erreichten Volumen.“ Und das Wachstum wird sich laut Graefe in den kommenden Monaten fortsetzen. „Die gegenwärtigen Konditionenverschlechterungen treiben Volumen zu uns“, so Graefe. Derzeit gewinnt die AEP circa 150 Apotheken pro Monat und wächst um die 30 Prozent. Rund 1000 Apotheken haben laut Graefe bei AEP um Besuchstermine gebeten, die Gespräche mit den potenziellen Kunden erfolgen in den kommenden Monaten.

Foto: AEP Direkt
Mit der Entwicklung zufrieden AEP-Geschäftsführer Jens Graefe zieht positive Bilanz nach dem ersten Geschäftsjahr.

Überwiegend als Basislieferant genutzt

Gemessen am Umsatz gehört AEP nach wie vor zu den kleinen Playern im Arzneimittelgroßhandel. Aber einer Sempora-Umfrage zufolge ist für neun Prozent der deutschen Apotheker AEP der favorisierte Großhändler und 38 Prozent der befragten Apotheker sehen in AEP eine „attraktive“ Alternative. „Unser neues Angebot an die Apotheke, das auf den Säulen ‚Fairness‘, ‚Transparenz‘ und ‚dauerhafte Top Konditionen‘ basiert, hat sich mittlerweile als feste Größe etabliert“, so Graefe. Neben der kontinuierlichen Aufnahme von Neukunden resultiere das Wachstum aber auch aus einer Anpassung der Bestellstrategie bestehender Kunden, die so die Bezugskosten optimieren. „Die AEP wird überwiegend als Basislieferant genutzt und aufgrund der guten Lieferfähigkeit auch schon mal als Defektlieferant“, erläutert Markus Eckermann, ebenfalls Geschäftsführer von AEP. Für seine Stammkunden passt AEP das Sortiment vor allem im OTC-Bereich und in der Freiwahl laufend an. Auch im nächsten Jahr sieht Graefe AEP daher weiter in der Erfolgsspur. Bis Ende 2015 sollen sowohl die Kundenzahl als auch der Umsatz um den Faktor zwei bis drei wachsen. 

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