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Anzag-Übernahme wird Wettbewerb erhöhen

BERLIN (ks). Die Übernahme des Pharmagroßhändlers Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) durch Alliance Boots wird nach Ansicht von Apothekern wie auch Pharmaherstellern den Wettbewerb im deutschen Apothekenmarkt erhöhen. Während Apotheker die Übernahme überwiegend kritisch sehen, stehen Hersteller ihr zumeist neutral gegenüber. Dies ergab eine Kurzumfrage der Beratungsgesellschaft Sempora Consulting unter 106 Apothekern und 49 Entscheidern aus Pharmaunternehmen.

Von den befragten Apotheken begrüßten 22 Prozent die Übernahme der Anzag durch den britischen Konzern. Bei 53 Prozent war dies jedoch nicht der Fall, 24 Prozent gaben sich neutral. Unter den Herstellern waren es zwar nur 16 Prozent, die die Übernahme positiv sahen, aber auch nur 19 Prozent die sie ablehnten. Die meisten Hersteller nahmen eine neutrale Position ein (65 Prozent). Einer der Gründe, der die Apotheker skeptisch macht, ist Sempora zufolge ihre Befürchtung, Alliance Boots würde nun gemeinsam mit Celesio Lobbyismus für Apothekenketten betreiben (63 Prozent).

Insgesamt wird durch die Übernahme mit einer Erhöhung des Wettbewerbs im deutschen Apothekenmarkt gerechnet. Davon gehen 59 der Apotheker und 65 Prozent der Hersteller aus. Jeweils rund ein Viertel stimmen dieser Annahme jedoch nicht zu. Vor allem aus Sicht der Hersteller wird die Anzag-Kooperation Vivesco durch das Know-how von Alliance Boots gewinnen – davon sind 61 Prozent überzeugt. Unter den Apothekern glauben dies nur 28 Prozent, 41 Prozent stimmen dem nicht zu. Zudem sind 74 Prozent der Hersteller der Meinung, dass über den Großhandel und Vivesco die Eigenmarken von Boots am Markt etabliert werden. Nur 28 Prozent der Apotheker glauben, dass Apotheken, die von Anzag beliefert werden oder Vivesco-Mitglied sind, durch die Übernahme mit den Boots Eigenmarken profitieren werden. 48 Prozent sind davon nicht überzeugt.

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