Psychische Erkrankungen

Weniger Burnout, mehr Depression

Berlin - 24.11.2014, 13:25 Uhr


Erstmals seit zehn Jahren sind bei der DAK-Gesundheit die Krankschreibungen aufgrund der Diagnose „Burnout“ zurückgegangen. 2013 gab es ein Drittel weniger Fehltage als im Jahr zuvor. Allerdings wächst die Zahl der diagnostizierten Depressionen. Auch die Ausgaben für die Behandlung von psychischen Erkrankungen ist in den letzten fünf Jahren gestiegen.

Nach einer Analyse des IGES-Instituts entfielen im Jahr 2012 auf 1.000 DAK-Versicherte 100 Fehltage wegen Burnout. Im Jahr darauf waren es nur noch 67 Tage. Auch im ersten Quartal 2014 setzte sich dieser Trend laut DAK fort. Der steile Anstieg in den  letzten Jahren – von sechs Ausfalltagen in 2004 auf 100 Tage in 2012 – sei somit gestoppt, meldet die Kasse. Bei den Depressionen habe sich hingegen die Anzahl der Fehltage in den vergangenen 13 Jahren um 178 Prozent erhöht.

Im vergangenen Jahr gab die DAK eigenen Angaben zufolge insgesamt 236,5 Millionen Euro für die Therapie psychischer Erkrankungen aus. Dies entspreche sieben Prozent aller ambulanten Leistungsausgaben der DAK. 2009 waren es noch 36,5 Millionen Euro weniger.

Als Grund für diese Entwicklung vermutet die Kasse unter anderem einen offeneren und differenzierteren Umgang von Ärzten und Patienten. „Wir beobachten, dass sich das Bewusstsein und die Sensibilität sehr verändert hat, wenn es um das Thema Burnout, aber auch um psychische Erkrankungen im Allgemeinen geht“, so DAK-Ärztin Elisabeth Thomas. „Eine zunehmend differenziertere Diagnosepraxis führt mittlerweile dazu, dass häufiger eine Depression erkannt wird, die eigentlich hinter dem Burnout steckt.“


Kirsten Sucker-Sket