KKH-Allianz: Krankenstand steigt mit Wirtschaftsaufschwung

Mehr Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen

Hannover - 21.07.2011, 12:09 Uhr


Nach der Wirtschaftskrise boomen die Umsätze wieder. Doch die positive konjunkturelle Entwicklung geht einher mit einem Anstieg des Krankenstandes. Nach Auswertung der rund zwei Millionen Versichertendaten der viertgrößten bundesweiten Krankenkasse KKH-Allianz betrug die Fehlquote der Beschäftigten im ersten Halbjahr dieses Jahres 4,49 Prozent.

Wie die KKH-Allianz mitteilt, stieg  der Krankenstand im Vergleich zum vergangenen Jahr um 0,24 Prozentpunkte. Die deutschen Arbeitnehmer blieben im Zeitraum Januar bis Juni 2011 durchschnittlich an 8,1 Tagen krank zu Hause.

Immer mehr Fehltage der Deutschen entfielen laut dieser Auswertung dabei auf psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen. Der Anteil der Krankheiten wie Depressionen oder Burnout ist in den letzten Jahren von 13 (2009) auf 14,3 Prozent (erstes Halbjahr 2011) angewachsen. Die meisten Fehlzeiten sind ­– so  die Information der KKH – auf Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems zurückzuführen. Beinahe jeder vierte Fehltag eines Arbeitnehmers sei durch Erkrankungen wie Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle oder Arthrose verursacht worden. 15 Prozent der Fehlzeiten seien bedingt durch Atemwegserkrankungen. 

Deutliche Unterschiede gibt es nach dieser Auswertung zwischen den einzelnen Bundesländern. Den höchsten Krankenstand verzeichnete im ersten Halbjahr 2011 der Stadtstaat Berlin. In der Bundeshauptstadt blieben die Arbeitnehmer durchschnittlich zehn Tage ihrem Arbeitsplatz fern. Die Versicherten in Bayern erfreuen sich dagegen anscheinend bester Gesundheit. Im Freistaat fehlten die Beschäftigten an nur 6,6 Tagen im Beruf.

Um den Krankenstand in Deutschland zu reduzieren, bietet die KKH-Allianz Unternehmen einen besonderen individuellen Service an. Anhand der Erstellung von Arbeitsunfähigkeitsanalysen sowie durch Mitarbeiterbefragungen könnten Auffälligkeiten beim Krankenstand im Betrieb erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen vorgeschlagen werden. Dazu gehöre auch ein auf das jeweilige Unternehmen individuell abgestimmtes Angebot zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Auf lange Sicht gesehen könnten Firmen so ihre Produktivität erheblich erhöhen, so die KKH.


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