DAV-Wirtschaftsforum

Sorge um sinkende Zahl der Ausbildungsplätze

07.05.2014, 12:00 Uhr


Obwohl die Zahl der Apotheken auch im Jahr 2013 weiter gesunken ist, ist die Anzahl der Mitarbeiter sogar gestiegen. Insgesamt gab es im letzten Jahr 150.692 Beschäftigte. Das geht aus dem DAV-Wirtschaftsbericht hervor. Einem Weniger an Pharmazie-Ingenieuren und PKA steht dabei ein deutliches Plus von 1.500 PTA und 900 Apothekern gegenüber. Und nach wie vor steigt die Teilzeitquote.

Während die Zahl der Apotheker in öffentlichen Apotheken im Jahr 2012 noch um 268 zurückging, ist sie im Jahr 2013 kräftig um 866 auf 49.288 gestiegen. Auch Pharmazeutische Industrie und Krankenhausapotheken beschäftigen mehr Apotheker – Universitäten und Behörden sowie Lehranstalten und Berufsschulen dagegen geringfügig weniger.

Diese Entwicklung zeigt laut Karl-Heinz Resch, Geschäftsführer Wirtschaft, Soziales und Verträge, zum einen die weiterhin hohe Attraktivität des Arbeitsplatzes Apotheke – „mit frauenfreundlichen, familienfreundlichen, kundenfreundlichen, interessanten Arbeitsplätzen“. Sie zeige zum anderen aber auch den zunehmenden Drucks, Personal möglichst effizient einzusetzen: „Während die Gesamtbeschäftigtenzahl nur um 1,3 Prozent angestiegen ist, erhöhten sich die Teilzeitstellen um 4,1 Prozent.“ Vor allem die Zahl der in der unmittelbaren Patientenversorgung tätigen Approbierten und der pharmazeutisch-technischen Assistenten steige. Demgegenüber setze sich bei den pharmazeutisch-kaufmännischen Assistenten der Stellenabbau fort. Resch: „Beide Entwicklungen verdeutlichen die Reaktion der Apotheken auf sich verändernde Rahmenbedingungen. Zum einen wird mit dem Aufbau von Arbeitsplätzen für Approbierte und pharmazeutisch-technische Assistenten dem zunehmenden Erfordernis der Kunden nach Beratung, Erklärung und Zuwendung Rechnung getragen. Zum anderen dürfte der Abbau an Arbeitsplätzen für pharmazeutisch-kaufmännische Assistenten in hohem Maße dem wirtschaftlichen Druck geschuldet sein, der dazu führt, dass Apothekenleiter versuchen, in patientenfernen Beschäftigungsbereichen Einsparungen vorzunehmen.“

Schreibe man dieses Muster für die Zukunft fort, dann müsse der sich verstetigende Rückgang der Gesamtzahl der Ausbildungsplätze Anlass zur Sorge bieten. Mit nur noch 7729 Ausbildungsplätzen stünden aktuell rund 1.500 Ausbildungsplätze weniger zur Verfügung als noch vor drei Jahren. Diese Reaktion auf politisch verordnete Ertragseinschnitte könne weder gesundheitspolitisch noch standespolitisch gewollt sein. Die begonnene Diskussion über die Zukunft einzelner PTA-Schulen zeige, dass hier mit Blick auf die Zukunft Handlungsbedarf gegeben sei, und zwar auf allen Seiten.


Lothar Klein


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