Antragsberatung

Staat soll PTA-Ausbildung sicherstellen

Düsseldorf - 02.10.2015, 11:55 Uhr

PTA-Ausbildung: Hauptversammlung sieht Gesetzgeber gefordert. (Foto: A. Schelbert)

PTA-Ausbildung: Hauptversammlung sieht Gesetzgeber gefordert. (Foto: A. Schelbert)


Seit Jahren ist ein schleichender Rückzug der Länder aus der Finanzierung zu beobachten. In Kürze ist mit einem massiven Nachwuchsmangel bei PTA zu rechnen. Vor diesem Hintergrund stellten die Apothekerverbände von Westfalen-Lippe und Hessen einen Antrag, der den Gesetzgeber auffordert, bessere finanzielle Rahmenbedingungen für die PTA-Ausbildung zu schaffen.

Der Antrag zur Verhinderung eines Mangels an PTA in Apotheken sorgte für Diskussionsstoff. Der Antrag im Wortlaut :„Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker fordert den Gesetzgeber auf, rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen staatlicherseits zu schaffen, die gewährleisten, dass die Apotheken auch in Zukunft über eine ausreichende Zahl an Pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten (PTA) verfügen, um den im öffentlichen Interessen übernommenen gesetzlichen Versorgungsauftrag erfüllen zu können.“

Es ging dabei auch um die Frage: Sollen Apotheken die Ausbildung der PTA finanzieren? Die Meinungen prallten hier deutlich aufeinander. Während die einen, zum Beispiel Westfalen-Lippe, sich strikt dagegen wenden und die Meinung vertreten, PTA-Ausbildung ist Sache des Staates bzw. der Länder, weisen andere, z. B. der Apothekerverband Hessen, darauf hin, dass man mit anderen Anbietern von Ausbildungsplätzen konkurriert, bei denen die Auszubildenden kein Schulgeld bezahlen müssen, sondern bereits eine Ausbildungsvergütung erhalten. Man müsse also überlegen, ob sich Apotheken aktiv in die Ausbildungsfinanzierung einbringen.

Weitere Meinungsbeiträge zeigten: Es ist ein regionales Problem, nicht in allen Bundesländern ist die PTA-Ausbildung gefährdet, jedenfalls noch nicht.

Barbara Neusetzer, Apothekengewerkschaft Adexa,  spricht sich letztlich dafür aus, Flagge zu zeigen und den Antrag zu unterstützen. Auch ABDA-Präsident Friedemann Schmidt zeigte ebenfalls viel Sympathie für diesen Antrag. Nur: „Was tun wir als Adressat dieses Antrags über Solidaritätsbekundungen hinaus?“ Was das praktische Handeln angehe, müssten die Mitgliedsorganisationen selbst tätig werden, denn Ausbildung der PTA ist Ländersache, so Schmidt. Ein konkretes politisches Handeln selbst käme auf die Mitgliedsorganisationen zu.

Der Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen. 


Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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