Neue Arzneimittel

2014: vfa erwartet Innovationen

Berlin - 27.12.2013, 09:12 Uhr


Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) erwartet für das kommende Jahr eine weitere Verbesserung der Arznenmitteltherapie: „Ob Volkskrankheit oder seltene Erkrankung - viele neue Medikamente werden 2014 bessere Behandlungen möglich machen", so die Einschätzung von Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des vfa, aufgrund einer Auswertung der laufenden Zulassungsverfahren.

Neue Mittel gegen multiresistente Keime, eine noch höhere Heilungsquote bei Hepatitis C, mehr Schutz vor Krankheitsschüben bei Multipler Sklerose sowie wirksamere Mittel gegen mehrere Formen von Krebs dürften zu den wichtigsten medizinischen Neuerungen 2014 zählen. Fischer: „Pharmafirmen forschen für das Leben und helfen Patientinnen und Patienten weltweit."

Rund ein Fünftel der kommenden Medikamente richteten sich gegen Infektionen. So werde es voraussichtlich zwei neue Breitband-Antibiotika und zwei neue Medikamente gegen Tuberkulose geben. Sie alle seien gegen multiresistente Keime entwickelt worden. „Multiresistente Bakterien sind weltweit eine wachsende Gefahr, weil ältere Medikamente gegen sie nichts mehr ausrichten. Ihre Bekämpfung hat auch Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden. Hier leistet die Pharmabranche einen wesentlichen Beitrag dazu und bringt sich gerne in gemeinsame Projekte mit der Wissenschaft undder öffentlichen Hand ein", so Fischer.  

Chronische Hepatitis C galt bis 1990 galt die Krankheit „als unheilbar", so Fischer. Ab 2014 solle die Erfolgsrate durch neue Mittel noch weiter steigen und das bei kürzeren Behandlungszeiten als heute. Erfolgsquoten von über 90 Prozent würden von Fachleuten als realistisch eingeschätzt.

Außerdem sieht der vfa weitere Fortschritte beim Kampf gegen Krebs., vor allem bei Prostata-, Brust-, Eierstock- oder Schilddrüsenkrebs, Melanomen oder chronischer lymphatischer Leukämie. Bei drei der Medikamente lasse sich schon vor der Anwendung dank eines Vortests absehen, ob diese dem betreffenden Patienten helfen könnten. Ein Prostatakrebs-Mittel werde sogar individuell für den Erkrankten zubereitet. "Damit erweitern Pharmafirmen die Möglichkeiten der 'Personalisierten Medizin', die den Erkrankten zielgerichteter geeigneten Therapien und dem Gesundheitswesen zu mehr Effizienz verhilft", so Fischer.

Die Behandlungsmöglichkeiten bei schubförmiger Multipler Sklerose könnten 2014 noch einmal um bis zu drei Medikamente erweitert werden. Sie sollen laut vfa Betroffenen helfen, seltener als bisher Krankheitsschübe zu erleiden. Zwei davon ließen sich als Tabletten einnehmen.

Im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen dürften insbesondere Patienten mit Lungenhochdruck, einer Gruppe seltener Krankheiten (Orphan-Krankheiten), erweiterte Behandlungsmöglichkeiten erhalten. Diese Patienten leiden an Sauerstoffmangel und fortschreitender Schädigung des Herzens.


Lothar Klein


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