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Wirtschaftliche Ergebnisse der Apotheken
Abwärtstrend gebrochen
Der langjährige Abwärtstrend beim Rohgewinn der Apotheken wurde im ersten Halbjahr 2013 gebrochen. Auch beim Betriebsergebnis einer Durchschnittsapotheke geht es in diesem Jahr aufwärts. Die neuesten Zahlen der Steuerberatungsgesellschaft Treuhand Hannover für das erste Halbjahr 2013 präsentierte Torsten Eimicke beim Wirtschaftsseminar des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch in Rostock.
Beim Rohgewinn der Apotheken ging es praktisch seit der Einführung des Kombimodells 2004 nur bergab, aber für 2013 verzeichnet die Treuhand Hannover einen Anstieg. Demnach steigt der Rohgewinn einer durchschnittlichen Apotheke im Westen von 24,9 Prozent des Nettoumsatzes im Jahr 2012 auf 26,0 Prozent in diesem Jahr. Das ist zwar ein deutlicher Anstieg, und doch wird damit nur knapp der Wert des Jahres 2010 (26,3 Prozent) erreicht, also gerade die Wirkung des AMNOG kompensiert. Für die Durchschnittsapotheke im Osten stieg der Rohgewinn von 22,6 Prozent (2012) auf 23,8 Prozent (2013) und liegt damit ebenfalls knapp unter dem Wert von 2010, der 24,1 Prozent betrug.
Bei den Apothekenumsätzen verzeichnete die Treuhand Hannover im Osten für das erste Halbjahr 2013 einen Anstieg von 4,4 Prozent (4,3 Prozent bei den GKV-Umsätzen). Allerdings habe sich Mecklenburg-Vorpommern von den anderen Ländern abgekoppelt, weil dort vergleichsweise weniger Packungen als anderswo abgegeben wurden, so Eimicke. Dort betrug der Anstieg nur 3,6 Prozent (3,0 Prozent bei den GKV-Umsätzen). Diese Umsatzzuwächse sind jedoch Durchschnittszahlen und kommen nicht bei allen Apotheken an. Nur 68 Prozent der Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern legten beim Umsatz zu, bei 32 Prozent sank der Umsatz sogar trotz der Verbesserungen beim Festzuschlag und beim Kassenabschlag. Bezogen auf ganz Deutschland sei der Umsatz in 30 Prozent der Apotheken gesunken. Im Jahr 2012 war der Umsatz allerdings noch bei 44 Prozent der Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern zurückgegangen.
Die günstigeren Bedingungen wirken sich auch auf die Gewinn- und Verlustrechnung aus. Im ersten Halbjahr 2013 habe sich die Kostensituation kaum verändert, erklärte Eimicke. Daher steigt das Betriebsergebnis (vor Steuern) einer Durchschnittsapotheke in Mecklenburg-Vorpommern von 6,4 Prozent des Nettoumsatzes im Jahr 2012 auf 7,1 Prozent im ersten Halbjahr 2013. Der Tarifabschluss werde allerdings im zweiten Halbjahr zu höheren Personalkosten führen, sodass die 7,1 Prozent nicht für das ganze Jahr gelten werden. Eimicke präsentierte außerdem eine gesonderte Rechnung für Filialapotheken. Demnach liegt das Betriebsergnis einer durchschnittlichen Filiale im Osten bei 5,5 Prozent des Nettoumsatzes und damit deutlich unter dem Ergebnis einer gleich großen Einzelapotheke von 7,4 Prozent. Allerdings würden zehn Prozent der Filialen im Osten ohne Gewinn und etliche sogar mit erheblichem Verlust arbeiten.
Rostock - 10.10.2013, 10:42 Uhr