Betriebsergebnis in Mecklenburg-Vorpommern sinkt um 20 Prozent

Einbußen der Apotheken belegt

Rostock - 13.10.2011, 13:53 Uhr


Die erwarteten negativen Folgen des AMNOG lassen sich anhand der ersten betriebswirtschaftlichen Auswertungen der Apotheken für das laufende Jahr deutlich belegen. Die Rohgewinne der Apotheken sind in diesem Jahr kräftig zurückgegangen.

Dies erklärte Torsten Eimicke, Steuerberater bei der Treuhand Hannover, beim Wirtschaftsseminar des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern am 12. Oktober in Rostock.

Dort stellte er die jüngsten Daten zu Umsätzen und Rohgewinnen der Apotheken vor. Von Januar bis Juli 2011 seien die GKV-Umsätze der Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern um 0,4 Prozent gesunken, während sie im Vorjahr um 5,4 Prozent gestiegen waren. Die Summe aus PKV- und OTC-Umsätzen stieg in beiden Zeiträumen jeweils um 1,6 Prozent. Damit ergibt sich für die Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern für den bisher ausgewerteten Teil von 2011 ein Rückgang des gesamten Umsatzes von 0,2 Prozent, während im Vorjahr ein Plus von 4,6 Prozent entstand. Die Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern liegen damit schlechter als der Durchschnitt der östlichen Bundesländer, während sie 2010 im Vergleich besser abgeschnitten hatten. Für die östlichen Bundesländer insgesamt berichtete Eimicke über einen Anstieg des Gesamtumsatzes um nur noch 0,1 Prozent von Januar bis Juli 2011 (Vorjahr: plus 3,3 Prozent). Die GKV-Umsätze gingen um 0,1 Prozent zurück (Vorjahr: plus 3,7 Prozent).

Die negative Entwicklung des Jahres 2011 betrifft ganz besonders die Rohgewinne. Diese gehen seit Jahren zurück, doch der Sprung zwischen 2010 und 2011 erscheint besonders groß. Gemäß Daten der Treuhand Hannover entwickelte sich der Rohgewinn im Osten von 24,2 Prozent im Jahr 2009 und 24,1 Prozent im Jahr 2010 auf jetzt nur noch 23,5 Prozent. Für den Westen betragen die Werte 26,4 Prozent für 2009, 26,3 Prozent für 2010 und 25,7 Prozent als vorläufiger Rohgewinn für 2011. Die Angaben für 2009 wurden ohne die Abschlagsrückzahlung ermittelt, für 2010 wurde der Abschlag von 1,75 Euro berücksichtigt, soweit die Erstattung ausgezahlt wurde. Wenn es bei den Ergebnissen des Schiedsspruchs bleibt, wären die Unterschiede zwischen 2009 und den Folgejahren also noch größer, als sie hier ermittelt wurden.

Ausführliche Berichte über das Wirtschaftsseminar des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern finden Sie in den nächsten gedruckten Ausgaben der AZ und der DAZ.


Dr. Thomas Müller-Bohn