Sinkende Gewinne durch GKV-WSG

ROSTOCK (tmb). Inzwischen sind die Folgen des GKV-WSG in den betriebswirtschaftlichen Auswertungen der Apotheken abzulesen. Wie sich die Reform bereits ausgewirkt hat, erläuterte Steuerberater Torsten Eimicke, Treuhand Hannover, beim Wirtschaftsseminar des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern am 10. Oktober in Rostock-Warnemünde.

Rohgewinne in den östlichen Bundesländern gehen trotz höherer Umsätze zurück

Demnach setzen sich mit dem GKV-WSG zwei Trends weiter fort: Die Durchschnittspreise der verschreibungspflichtigen Packungen steigen, während die Rohgewinne sinken. Der durchschnittliche Rohgewinn der Apotheken in den östlichen Bundesländern werde 2007 nach vorläufigen Zahlen 25,4 Prozent nach 26 Prozent im Vorjahr betragen. In Mecklenburg-Vorpommern seien die Werte mit 25,2 Prozent nach 25,8 Prozent noch ungünstiger als im Ost-Durchschnitt.

Die Erhöhung des Kassenabschlages ab dem 1. April 2007 bedeute für eine typische Apotheke, in der von April bis Dezember dieses Jahres 15.000 verschreibungspflichtige Packungen abgegeben werden, eine Rohgewinneinbuße von 3150 €. Gegenüber 2002 seien die Rohgewinne um 4 Prozentpunkte zurückgegangen. Dagegen seien die Umsätze gestiegen. Im ersten Halbjahr 2007 hätten die Apotheken im Osten durchschnittlich 0,6 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern 1,0 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum umgesetzt, wobei der Zuwachs im Handverkauf (Selbstmedikation plus PKV) größer als im GKV-Bereich sei.

Veränderungen im Lager

Mittlerweile wirke sich auch der Abbau der Warenbestände aus, die noch vor dem AVWG mit Rabatten eingekauft worden seien. Dies verzerre die Auswertungen und lasse jetzt die Wareneinsätze ansteigen. Im Zusammenhang mit dem Einkaufsverhalten berichtete Eimicke über eine Umfrage der Treuhand Hannover, nach der etwa 15 Prozent der Apotheken nach der Übernahme von DocMorris durch Celesio Großhandelsumsätze von durchschnittlich etwa 40.000 € von Gehe abgezogen hätten.

Als Folge der Rabattverträge sei zu beobachten, dass die Zahl der Packungen im Lager und der Wert pro Packung steigt. Außerdem stiegen die Wareneinsätze, weil einige Hersteller ihre Preissenkungen nicht mehr ausgleichen. Weitere Belastungen seien zusätzliche Risiken durch Unverkäuflichkeit und Retaxationen und der vermehrte Personaleinsatz mit den entsprechenden Kosten. Auf der Grundlage einer Hochrechnung des ersten Halbjahres sei 2007 für eine typische Apotheke in Mecklenburg-Vorpommern ein Rückgang des Betriebsergebnisses von 8,4 Prozent im Vorjahr auf 7,3 Prozent zu erwarten. Einzelne Apotheken würden damit aber bereits in die Verlustzone geraten..

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