Metaanalyse

Hypnose bei chirurgischen Eingriffen ist hilfreich

Jena - 20.05.2013, 10:31 Uhr


Hypnose lindert Schmerzen, reduziert die psychische Belastung und fördert die Genesung nach chirurgischen Eingriffen - das ist das Ergebnis einer Metaanalyse, in der Psychologen aus Jena und Bern die Wirksamkeit von Hypnose im Rahmen operativer Eingriffe untersuchten. Die Wissenschaftler werteten dafür über 30 Einzelstudien mit knapp 2600 Patienten aus.

Sie wählten anhand thematischer und qualitativer Kriterien 34 Studien mit insgesamt 2.597 Patienten aus, die zusätzlich zur Routinebehandlung Hypnose vor, während oder nach Operationen oder schmerzhaften medizinischen Eingriffen erhalten hatten. Dazu zählten beispielsweise gynäkologische oder Herzbypass-Operationen sowie die Versorgung von Brandwunden. Die Hypnose wurde in den meisten Studien von einem anwesenden Therapeuten durchgeführt, aber auch in Selbsthypnose mithilfe einer CD, und dauerte meist 30 bis 60 Minuten.

Das zentrale Element der Hypnotherapie sind therapeutische Suggestionen, die auf Veränderungen in der subjektiven Wahrnehmung und im Verhalten der Patienten abzielen. In der Operationssituation sind diese Suggestionen hauptsächlich auf die Vermittlung von Entspannung, die Reduzierung von Schmerzen und eine schnelle, komplikationslose Wundheilung ausgerichtet. In der Auswertung der Studien erwies sich Hypnose als wirksame Intervention. Sie trägt dazu bei, Ängste und Stress der Patienten zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und auch die Genesung nach dem Eingriff zu fördern.

Patienten, die eine Hypnotherapie erhalten hatten, benötigten im Vergleich zu Patienten ohne eine solche Behandlung durchschnittlich weniger Schmerzmedikamente, und der operative Eingriff konnte in kürzerer Zeit durchgeführt werden.

Literatur: Tefikow, S., et al.: Clin. Psychol. Rev. 2013;33:623-36.


Dr. Bettina Hellwig