Generika und Europageschäft belasten

Sanofi mit Gewinnrückgang

Paris - 02.05.2013, 11:43 Uhr


Umsatzeinbrüche bei bisherigen Kassenschlagern und geringere Erlöse in Europa und den USA haben dem Pharmakonzern Sanofi im ersten Quartal zugesetzt. Unter dem Strich sank der Gewinn auf eine Milliarde Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres standen noch 1,8 Milliarden Euro in den Büchern.

Konzernchef Christopher Viehbacher sieht sich dennoch mit der strikten Kostenkontrolle und dem Ausbau von Wachstumsfeldern wie dem Diabetesgeschäft gut aufgestellt, um die Umsatzausfälle durch die Konkurrenz von Generika mehr als auszugleichen. Im Vorjahr hatten in den USA neben dem Blutverdünner Plavix auch das Blutdruckmittel Avapro und das Krebsmittel Eloxatin ihren Patentschutz verloren, wodurch deren Umsatz auch im ersten Quartal deutlich nachgab. Ohne Kosten für den Konzernumbau und Abschreibungen sackte der Überschuss im Quartal um rund ein Drittel auf 1,6 Milliarden Euro ab.

Prozentual zweistellige Zuwächse bei dem in Frankfurt-Höchst produzierten Diabetesmittel Lantus (+19.6 % auf 1,5 Millionen Euro) und das anhaltende Wachstum in den Schwellenländern (+ 6,5 % auf 2,7 Millionen Euro) federten die Belastungen durch die Generikakonkurrenz allerdings etwas ab. Auch künftig setzt Sanofi auf Wachstum in diesen beiden Geschäftsfeldern. Ebenso bei Impfstoffen, der Biotech-Tochter Genzyme sowie in den Sparten Tiergesundheit und rezeptfreie Medikamente.

Insgesamt fiel der Konzernerlös um 5,3 Prozent auf 8,06 Milliarden Euro. Ohne Berücksichtigung von Währungseffekten durch die Abwertung des Yen und des US-Dollar gegenüber dem Euro wäre der Umsatz um 2,8 Prozent gefallen. Sanofi will nach früheren Aussagen den Umsatz bis 2015 unter Ausklammerung von Wechselkurseffekten jährlich im Schnitt um mindestens fünf Prozent steigern. Für 2013 rechnet Viehbacher unter Ausklammerung von Wechselkurseffekten allerdings noch mit einem Ergebnis je Aktie vor Sonderposten, das auf dem Niveau von 2012 oder bis zu fünf Prozent darunter liegen kann.

Neben den Zahlen gaben die Franzosen auch personelle Veränderungen im Vorstand bekannt. Peter Guenter und Pascale Witz werden zum 1. Juli mit neuen Aufgabenbereichen in den Vorstand einziehen. Mitte des Jahres geht der langjährige Vorstand Hans-Peter Spek in den Ruhestand. Als Aufsichtsratschef von Sanofi Deutschland war Spek auch für das globale Geschäft des französischen Pharmakonzerns zuständig.


dpa-AFX/DAZ.online


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