Herstellerrabatt

Einige Pharmahersteller verweigern PKV Rabatte

Berlin - 01.03.2013, 11:24 Uhr


Einige Arzneimittelhersteller verweigern laut einem Bericht des „Handelsblattes“ weiterhin die Zahlung des 2010 eingeführten Zwangsrabatts an die rund 50 privaten Krankenversicherungen. Unter Berufung auf Daten der Zentralen Stelle zur Abrechnung von Arzneimittelrabatten summiert sich der Schaden für die private Krankenversicherung inzwischen auf fast 100 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr lag der Fehlbetrag dem Bericht zufolge bei 75 Millionen Euro.

Die Schweizer Novartis hatte sich zuletzt sogar öffentlich geweigert. Laut dem Bericht sind zudem sechs weitere größere Pharmaunternehmen nicht bereit, den Abschlag von rund 16 Prozent hinzunehmen. Die übrigen 80 Prozent der Unternehmen leisteten Rabattzahlungen von 260 Millionen Euro im vergangenen Jahr und 130 Millionen Euro 2011. Davor galt der Rabatt nur für gesetzliche Kassen.

„Über ein Fünftel der Forderungen treffen auf Zahlungsverweigerer", heißt es laut „Handelsblatt“ bei Zesar. Die Verweigerer nennen als Begründung für die Zahlungsverweigerung die angebliche Verfassungswidrigkeit des Gesetzes. Einige Unternehmen überweisen nur einen Teil des Rabatts. Sie begründen dies damit, dass Privatversicherte oft eine prozentuale Selbstbeteiligung vereinbart haben und somit die PKV nur einen Teil des Preises finanzieren muss. Daher stehe ihr auch nur ein Teilrabatt zu.


dpa/Lothar Klein