Pharmazie in Leipzig

Zukunftsentscheidung Ende Januar

Berlin - 15.01.2013, 11:05 Uhr


Der Schwebezustand, in dem sich das Institut für Pharmazie der Universität Leipzig seit über einem Jahr befindet, könnte bald ein Ende haben. Sowohl das Wissenschaftsministerium als auch die Universität Leipzig bestätigten gegenüber DAZ.online, dass eine Entscheidung noch Ende Januar fallen soll.

Aktuell laufen Gespräche zwischen dem Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz und der Universitätsleitung. Als weitere Option neben denen der Weiterführung und der Schließung des Instituts ist dabei auch eine Kooperation mit der rund 35 Kilometer entfernten Universität Halle/Saale (Sachsen-Anhalt) im Gespräch. Ende Januar soll die Entscheidung nun fallen. Die Universität muss planen, ob auch im Wintersemester 2013/14 wieder neu immatrikuliert werden kann.

Im Dezember 2011 hatte die Universität Leipzig die Schließung des Pharmazeutischen Instituts beschlossen, um die geforderten Kosten durch Stellenkürzungen einzusparen. Die Schließung muss vom Wissenschaftsministerium im Einvernehmen mit dem Sozialministerium genehmigt werden, wobei ersteres einverstanden wäre – Sozialministerin Christine Clauß (CDU) lehnt die Schließung jedoch ab. Während die beiden Ministerien sich seit über einem Jahr nicht zu einer Entscheidung durchringen können, kämpfen sowohl Studenten als auch Sächsische Landesapothekerkammer und Apothekerverband für den Erhalt des Instituts.

Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion, kritisiert indes die schwarzgelbe Regierung Sachsens dafür, dass sie keine verbindliche Position einnimmt. Dadurch werde die Entscheidung und Verantwortung auf die Universität abgeschoben. Ihm zufolge wird dort mangels Alternativen bereits das Auslaufen des Studiengangs vorbereitet: „Innerhalb der Universität wird debattiert, nur noch 15 Studierende zu immatrikulieren“ – was einem „Ausbluten“ des Studiengangs gleichkäme. Eine „Schließung auf Raten“ werde erhebliche Auswirkungen auf die pharmazeutische Versorgung haben, warnt er. 


Juliane Ziegler