Förderprogramm in Bayern

Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum

München - 18.06.2012, 12:48 Uhr


Die Bayerische Staatsregierung hat ein Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum aufgelegt. Für das Jahr 2012 wurden dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) dafür 4,5 Millionen Euro im Nachtragshaushalt zur Verfügung gestellt.

Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), sieht darin einen wichtigen Schritt zur Realisierung seiner jahrelangen Forderungen nach einer auch in Zukunft qualitativ hochwertigen und flächendeckenden medizinischen Versorgung in allen Landesteilen Bayerns. „Angesichts des demografischen Wandels muss es uns allen ein besonderes Anliegen sein, schon jetzt die Weichen richtig zu stellen. Dies haben wir auch jüngst am diesjährigen Deutschen Ärztetag in Nürnberg nochmals bekräftigt“, so Kaplan.

Wie aus einer Pressemitteilung der Bayerischen Landesärztekammer hervorgeht, will das StMUG mit den zusätzlichen Finanzmitteln konkrete Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung unterstützen. Im Einzelnen geht es um die Förderung innovativer medizinischer Versorgungskonzepte sowie teamorientierter Projekte, um die Förderung der Niederlassung von Hausärztinnen und -ärzten auf dem Land sowie um ein Stipendienprogramm für Medizinstudierende.

Gefördert werden sollen insbesondere Ärztehäuser mit besonders familienfreundlichen Arbeitszeiten, Gemeinschaftspraxen mit fachärztlicher Satellitenpraxis oder neue Organisationsformen im Bereitschaftsdienst. „Die Versorgungsstrukturen müssen sich wandeln, wenn immer weniger junge Ärztinnen und Ärzte ihre Zukunft in einer Einzelpraxis sehen, weil sie etwa das wirtschaftliche Risiko nicht eingehen können bzw. wollen, mehr Wert auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance legen sowie die Berufsausübung im Team, in Teilzeit oder im Angestelltenverhältnis bevorzugen“, erklärte Bayerns Ärzte-Chef.

Junge Ärztinnen und Ärzte entschieden sich immer weniger für eine Niederlassung außerhalb der Ballungszentren. Daher sei es absolut begrüßenswert, dass das StMUG durch finanzielle Anreize die Entscheidung für eine Niederlassung als Arzt im ländlichen Raum fördere und die Praxisgründung erleichtere. „Der Arztberuf muss auch weiterhin attraktiv bleiben. Mit dem neuen Förderprogramm hat die Politik einen wichtigen Beitrag hierzu geleistet und die Herausforderungen, die die Patientenversorgung einer immer älter werdenden Gesellschaft mit sich bringt, erkannt“, so Kaplan. Zugleich müsse man den Wunsch nach modernen Arbeitsbedingungen und die Bedürfnisse junger Ärztinnen und Ärzte ernst nehmen.


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