Infektionskrankheiten

Tropenmediziner erforschen Dengue-Fieber

Heidelberg - 27.11.2011, 10:00 Uhr


Das Dengue-Fieber ist einer der wichtigsten Erkrankungen der Tropenmedizin. Weltweit sind immer größere Gebiete von dieser Viruserkrankung betroffen. Jetzt wird ein neues Forschungsprojekt mit 14 Partnern in zwölf Ländern von der Klinischen Tropenmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg koordiniert, wie das Klinikum mitteilte.

In der Heidelberger tropenmedizinischen Ambulanz werden pro Jahr rund 25 Patienten mit Dengue-Infektion behandelt.

Die Europäische Union fördert IDAMS (International Consortium on Dengue Risk Assessment, Management and Surveillance) über fünf Jahre mit insgesamt sechs Millionen Euro, davon gehen rund 785.000 Euro nach Heidelberg. Die Forscher möchten unter anderem herausfinden, wie sich schwere Krankheitsverläufe frühzeitig erkennen lassen. Dazu ist eine multizentrische Studie mit insgesamt rund 10.000 Patienten in Gesundheitseinrichtungen in Asien und Lateinamerika geplant. Die Daten werden nach Heidelberg übermittelt und von Epidemiologen ausgewertet.

Neben Afrika könnte Dengue im Prinzip auch auf Südeuropa und Teile Nordamerikas übergreifen. In den vergangenen Jahren wurden erste Fälle einer direkten Dengue-Übertragung durch die Asiatische Tigermücke in Europa gemeldet.

Ein zentraler Baustein des Forschungsprojekts ist daher die Erstellung einer weltweiten Dengue-Risikokarte durch die Projekt-Partner der Oxford University in England. Eine solche Risikokarte hat beispielsweise bei der Malaria entscheidend dazu beigetragen, die Ressourcen für die Kontrolle der Erkrankung gezielter und effizienter einzusetzen.


Dr. Bettina Hellwig