Krebstherapie

Mini-U-Boot in der menschlichen Blutbahn

Karlsruhe - 18.03.2011, 07:32 Uhr


Das Mini-U-Boot „Nautilos“ soll zur Krebstherapie in der menschlichen Blutbahn eingesetzt werden und mit optischen Methoden nahezu permanent das Blut seines Trägers untersuchen.

„Nautilos“ steht für „nahezu selbstständiges injizierbares optofluidisches System“ – eine Anlehnung an das griechische Nautilus sowie den Namen eines U-Boots in verschiedenen Romanen von Jules Verne. Das Mini-U-Boot „Nautilos“ von Prof. Christian Karnutsch aus Karlsruhe soll zur Krebstherapie in der menschlichen Blutbahn eingesetzt werden und mit optischen Methoden nahezu permanent das Blut seines Trägers untersuchen. Mit einem Laser an Bord soll es dabei in der Lage sein, beispielsweise Viren oder Krebszellen unschädlich zu machen.

Dazu benötigt Nautilos drei Hauptkomponenten, die zusammen nicht größer als 1 mm sein dürfen: den Antriebs- und Kommunikationsstrang, das diagnostische und das therapeutische System. Etliche Elemente für Nautilos, wie Antrieb oder Navigationssystem, stehen prinzipiell bereits Dank der Mikrosystemtechnik zur Verfügung. Die Forscher wollen diese Systeme weiter miniaturisieren. Die heutigen Voraussetzungen lassen darauf hoffen, dass in etwa 20 bis 25 Jahren das erste einsatzfähige Mini-U-Boot zur Krebsbekämpfung in der menschlichen Blutbahn hergestellt werden kann.

Erforscht und entwickelt wird Nautilos am neuen Institut für Optofluidik und integrierte Nanophotonik an der Hochschule Karlsruhe.

Das Entwicklungsprojekt wird ab März 2011 im Ars Electronica Center in Österreich vorgestellt. „Ars Electronica“ ist eine Plattform für digitale Kunst und Medienkultur. In „Robotinity“ thematisiert das Ars Electonica Center die zunehmende Annäherung und Verschmelzung von Mensch und Roboter.

Quelle: Pressemitteilung der Hochschule Karlsruhe, 4. März 2011.


Dr. Bettina Hellwig