Illegale Arzneimittel

BAK warnt vor „Barbie-Droge“ Melanotan

Berlin - 27.10.2010, 12:09 Uhr


Die Bundesapothekerkammer (BAK) warnt vor einem im Internet beworbenen Wundermittel: Die auf verschiedenen Webseiten als Bräunungsmittel angepriesene „Barbie-Droge“ Melanotan kann die Gesundheit gefährden.

Das Internet ist und bleibt ein Tummelplatz für zwielichtige Anbieter fragwürdiger „Arzneimittel“. Die Melanotan-Produkte werden zusätzlich zur Gewichtsreduktion, zur Steigerung der Libido und gegen Potenzstörungen angepriesen. „Braun, schlank und sexy dank eines selbsternannten Wundermittels – das ist ein gefährlicher Trugschluss. Ich warne dringend davor, unzureichend geprüfte und nicht zugelassene Arzneimittel einzunehmen“, sagt BAK-Präsidentin Erika Fink. Die beiden Wirkstoffe Melanotan I und II sind Abwandlungsprodukte eines körpereigenen Hormons. Sie sind weltweit nicht als Arzneimittel zugelassen. Ihr Vertrieb ist illegal und steht nach den Bestimmungen des Arzneimittelgesetzes unter Strafe.

 Das hat gute Gründe: Die Anwendung von Melanotan I und II kann das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System schädigen und wird mit Gesundheitsproblemen wie Erbrechen, hohem Blutdruck und Rötungen im Gesicht in Zusammenhang gebracht. Bereits bestehende Muttermale können sich verdunkeln, das erschwert die ärztliche Diagnose möglicherweise auftretender Entartungen. Einige Präparate müssen zudem unter die Haut gespritzt werden, was ohne entsprechende Schulung und Hygienemaßnahmen ein hohes Risiko für Infektionen birgt.

„Immer wieder nutzen skrupellose Geschäftemacher die Hoffnungen von Verbrauchern aus. Ich warne nachdrücklich davor, Arzneimittel bei dubiosen Internetversendern zu bestellen, denn dort ist das Risiko für Arzneimittelfälschungen groß“, so Fink. „Wer sichere Arzneimittel mit guter Beratung will, ist bei einer deutschen Apotheke gut aufgehoben.“


Kirsten Sucker-Sket