Typ-1-Diabetes

T-Zellen hemmen die Autoimmunreaktion

Dresden - 17.07.2010, 07:00 Uhr


Immunologen der TU Dresden haben eine Vorläuferpopulation von Immunzellen gefunden, die Typ-1-Diabetes in die Schranken weisen könnten, indem sie die Zerstörung der

Wendet sich das Immunsystem gegen körpereigene gesunde Zellen, können Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes entstehen. Immunzellen, die solche zerstörerischen Zellen des Immunsystems hemmen können, sind regulatorische T-Zellen (Treg). Daher gilt eine Erhöhung der Anzahl von Treg-Zellen als viel versprechender neuer Ansatz zur Vorbeugung und Behandlung bisher unheilbarer Autoimmunerkrankungen.

Bisher wurde angenommen, dass Treg-Zellen ausschließlich in einem bestimmten lymphatischen Organ, dem Thymus, entstehen. Der Thymus bildet sich jedoch während der Alterung des Organismus stetig zurück, so dass immer weniger neue Treg-Zellen gebildet werden können. Dresdener Wissenschaftler haben nun eine Vorläuferpopulation von Treg-Zellen außerhalb des Thymus entdeckt, welche nach ihrer Reifung die Fähigkeit ausprägen, zerstörerische Zellen des Immunsystems zu hemmen.

Die neu entdeckten Vorläuferzellen sind in hoher Anzahl in Lymphknoten zu finden und tragen maßgeblich zur Gesamtpopulation von Treg-Zellen im gesunden Organismus bei, und zwar unabhängig vom Alter. Die Charakterisierung der Treg-Vorläuferzellen während der Studie ergab auch unerwartete Einblicke in die Signalwege, welche die Bildung von Treg-Zellen steuern. Diese Erkenntnisse können helfen, in Zukunft die Bildung von reifen Treg-Zellen aus Vorläuferzellen zielgerichtet zu unterstützen und somit Autoimmunerkrankungen zu behandeln.

Quellen:

Schallenberg, S., et al.: J. Exp. Med. 2010, Online-Vorabpublikation, PMID:20584884.

Petzold, C., et al.: Rev. Diab. Stud. 2010;7:45-59.


Dr. Bettina Hellwig