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Zufrieden trotz Währungssorgen

STUTTGART (tmb). Celesio ist mit dem Geschäftsverlauf des ersten Halbjahrs vor dem Hintergrund der problematischen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zufrieden. Umsatz und Ertrag konnten in lokaler Währung gesteigert werden. Insbesondere das schwache britische Pfund sorgte allerdings für Rückgänge bei der Berechnung in Euro. Für das weitere Geschäftsjahr bleibt der Vorstand unverändert relativ optimistisch. Außerdem meldete der Konzern, dass Stefan Meister aus dem Celesio-Vorstand ausgeschieden ist.
Optimistisch Celesio konnte einen positiven Geschäftsverlauf für das erste Halbjahr 2009 melden und ist auch für das zweite Halbjahr optimistisch.

Foto: Celesio

Der Celesio-Konzern legte seine Halbjahreszahlen am 13. August vor. "In den vergangenen Wochen konnten wir die Mehrheitsübernahme der Nummer eins im brasilianischen Pharmagroßhandel und den Einstieg in den schwedischen Apothekenmarkt bekannt geben. Heute freuen wir uns, von – unter den gegebenen Umständen – guten Ergebnissen im ersten Halbjahr berichten zu können", fasste der Vorstandsvorsitzende Fritz Oesterle die Entwicklung zusammen. Mit der ersten DocMorris-Apotheke in Irland und dem Aufbau einer eigenen Apothekenkette in Schweden werde konsequent die Strategie verfolgt, bestehende Geschäfte in geographisch neuen Märkten zu etablieren.

Großer Währungseffekt

Bei der Darstellung der Geschäftsergebnisse präsentiert der Konzern jeweils Daten in Landeswährung und in Euro. Die deutlichen Unterschiede zwischen beiden Varianten zeigen, wie wichtig die Geschäfte außerhalb des Euro-Raums für den Konzern sind und wie der Kursrückgang des britischen Pfunds bei Celesio zu Buche schlägt. Der Umsatz betrug im Berichtszeitraum 10.384,1 Mio. Euro, er stieg in lokaler Währung um 2,0 Prozent und fiel in Euro um den gleichen Prozentsatz. Das EBITDA betrug 296,0 Mio. Euro, es stieg in lokaler Währung um 3,5 Prozent und sank in Euro um 4,5 Prozent.

Umsatzzuwachs bei DocMorris

Im Geschäftsbereich "Patient und Consumer Solutions" wurden 1.680,2 Mio. Euro und damit 4,1 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres umgesetzt. Der Rückgang bei den Kettenapotheken beruht auf dem Währungsverlust, dagegen stieg der Umsatz der Versandapotheken um 12,8 Prozent auf 121,7 Mio. Euro. Insbesondere als Ergebnis einer Fernsehkampagne in Deutschland sei die Zahl der Aufträge bei DocMorris auf neue Rekordwerte gestiegen, die Erträge des Geschäftsfeldes Versandapotheken werden jedoch in der Pressemitteilung nicht genannt. Das Marktumfeld der Apotheken habe sich heterogen entwickelt. Bei Rx-Arzneimitteln seien die Umsätze gestiegen, der OTC-Markt in Großbritannien und Irland sei konjunkturbedingt zurückgegangen. Im weitaus größten Geschäftsbereich "Pharmacy Solutions", das insbesondere den Großhandel umfasst, verringerte sich der Umsatz um 1,8 Prozent auf 8.498,1 Mio. Euro, obwohl er in Landeswährung stieg. Die Kürzung der Großhandelsmarge in Frankreich im Frühjahr 2008 habe dort weiterhin belastet, dagegen habe sich das Großhandelsgeschäft in Deutschland positiv entwickelt. Der kleinste Geschäftsbereich "Manufacturer Solutions" verzeichnete ein Umsatzplus von 1,3 Prozent auf 80,8 Mio. Euro. Am 1. Juli habe die Europäische Kommission der Mehrheitsübernahme am Personal- und Marketingdienstleister pharmexx zugestimmt, daraufhin sei der Anteil an dem Unternehmen von 30 auf 65 Prozent erhöht worden. Außerdem werde die Integration des Kühlkettenlogistikers Dirk Raes in den Benelux-Staaten vorangetrieben.

Relativ optimistischer Ausblick

Die Eigenkapitalquote des Celesio-Konzerns stieg von 30,2 auf 31,3 Prozent. Zudem wird auf bestehende Kreditlinien verwiesen, mit denen Wachstumschancen genutzt werden könnten. Der Konzern präsentiert sich damit bereit für die weitere Expansion, ohne allerdings Übernahmeziele zu nennen. Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich der Vorstand "unverändert relativ optimistisch". Exogene Faktoren wie staatliche Maßnahmen, Wechselkurse und die Marktbewertung der Anzag-Beteiligung würden die Entwicklung maßgeblich bestimmen. Der Vorstand erwarte ein EBITDA von leicht über 600 Mio. Euro und damit unter dem Vorjahresniveau. Darin seien die neuesten Beteiligungen an der pharmexx, an Laboratoria Flandria und in Brasilien noch nicht berücksichtigt.

Neue Aufgabenverteilung im Vorstand

Am 17. August meldete der Celesio-Konzern, dass Stefan Meister, der bisher für den Geschäftsbereich "Patient and Consumer Solutions" verantwortlich war, nach zehnjähriger Tätigkeit aus dem Vorstand ausgeschieden ist. Sein Aufgabenbereich werde bis auf weiteres auf andere Vorstandsmitglieder verteilt. Der Vorstandsvorsitzende Fritz Oesterle werde die Länder Großbritannien und Norwegen und voraussichtlich die Aufgaben des Arbeitsdirektors übernehmen. Christian Holzherr werde für den Konzernbereich Human Resources und für die Länder Belgien, Irland, die Niederlande und die Tschechische Republik zuständig sein. Wolfgang Mähr übernehme die Zuständigkeit für DocMorris und für Italien.

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