... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 2,89

tk/ral | Psychische Erkrankungen sind seit Jahren auf dem Vormarsch und ein Ende dieses Marschs scheint nicht in Sicht zu sein. Wie der aktuelle Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse zeigt, haben die Deutschen noch nie so häufig wegen psychischer Erkrankungen im Job gefehlt wie im vergangenen Jahr. Durchschnittlich fehlten Arbeitnehmer 2,89 Tage wegen einer psychischen Erkrankung.

Im Jahr zuvor waren es noch 2,77 Arbeitsun­fähigkeitstage, im Jahr 2017 insgesamt 2,71 Tage. „Psychische Erkrankungen sind für rund 19 Prozent aller Fehlzeiten verantwortlich, das ist der höchste Wert im Vergleich zu anderen Diagnosen – noch vor Rückenbeschwerden und Erkältungskrankheiten“, kommentiert Albrecht Wehner von der TK die Zahlen des aktuellen Gesundheitsreports.

Und nicht nur Arbeitnehmer sind zunehmend von psychischen Erkrankungen betroffen, auch Schüler leiden immer öfter unter Depressionen, Angststörungen und Co. Einer von der DAK Gesundheit durchgeführten Studie zufolge sind aktuell etwa 238.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland davon betroffen. Bei dieser Zahl handelt es sich allerdings um eine Hochrechnung aus den von der DAK ausgewerteten Abrechnungsdaten. Derartige Hochrechnungen sind unter Experten umstritten. Doch auch ohne die Hochrechnung ist ein Anteil von 1,9 Prozent Schüler mit zumeist mittelschwerer depressiver Episode und 2,2 Prozent mit Angst­störung bei 800.000 Versicherten­daten ein alarmierender Anteil. Ärzte vermuten zudem, dass es deutlich mehr Betroffene gibt. „Im Report sehen wir nur die Spitze des Eisbergs“, kommentierte Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, den Bericht. „Wir gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.“ 

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