DAZ aktuell

Überall Vollprofessuren für Klinische Pharmazie

DPhG-Fachgruppe aktualisiert Standards

STUT‘TGART (du) | Das Perspektivpapier „Apotheke 2030“ stellt die patientenorientierten Dienstleistungen und hier insbesondere das Medikationsmanagement in den Mittelpunkt. Diese Neuorientierung stellt besondere Anforderungen an die universitäre Ausbildung, vor allem im Fach Klinische Pharmazie. Die Fachgruppe Klinische Pharmazie der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) hat vor diesem Hintergrund ihre zehn Standards aus dem Jahr 2004 aktualisiert und um zwei weitere ergänzt.

Eine zentrale Forderung ist die Ausstattung aller pharmazeutischen Institute mit einer Vollprofessur für Klinische Pharmazie. Interimslösungen zum Beispiel mit Lehrbeauftragten seien vor dem Hintergrund der zukünftigen Herausforderungen nicht mehr akzeptabel. Und: die Vollprofessor sollte mit einem approbierten Apotheker besetzt werden! Das Fach Klinische Pharmazie kann sich innerhalb der pharmazeutischen Wissenschaften nur entwickeln, wenn Forschung betrieben wird. Folgerichtig soll an jedem Standort als Basis für die akademische Lehre patientenorientierte Forschung stattfinden. Es folgen Forderungen, die sich mit der Ausgestaltung der Lehre befassen. Neben einer semesterübergreifenden Hauptvorlesung, die auf den zweiten Abschnitt der pharmazeutischen Prüfung vorbereiten soll, soll im Seminar „Klinische Pharmazie“ in kleineren Gruppen problemorientiert und fallbezogen gearbeitet werden. Fallbasierte Fragen stehen auch im zweiten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung im Fach Klinische Pharmazie im Mittelpunkt. Ganz entscheidend: der Kontakt zum Patienten soll zentraler Bestandteil aller Lehrveranstaltungen der Klinischen Pharmazie werden. In die Ausbildung sollen zudem in der klinisch-pharmazeutischen Praxis tätige „Teacher/Practitioner“ als Lehrpersonal eingebunden werden. Es wird ­darauf verwiesen, dass sogenannte Teacher/Practitioner in anderen Ländern wie Großbritannien fest in die universitäre Ausbildung integriert seien. Durch Vorstellen von Patientenfällen aus der eigenen Praxis oder durch Betreuung der Studenten in Krankenhaus oder Apotheke sollen sie für den ausreichend klinischen Praxisbezug Sorge tragen. Darüber hinaus sollen Ärzte mit in die Lehrveranstaltungen eingebunden werden, um frühzeitig die interprofessionelle Zusammenarbeit zu fördern. An dieser Stelle ist auch der Wunsch nach gemeinsamen Lehrveranstaltungen für Studierende der Pharmazie und Medizin verankert. |

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Das vollständige DPhG-Papier „Standards zur universitären Ausbildung im Fach Klinische Pharmazie“ finden Sie in dieser Ausgabe auf S. 80.

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