Gesundheitspolitik

Laumann: Apotheker­beratung wird wichtiger

Neujahrsempfang der Apothekerkammer Nordrhein

BERLIN (ks) | Karl-Josef Laumann (CDU), Patientenbeauftragter der Bundesregierung und Bevollmächtigter für Pflege, hat sich Anfang letzter Woche beim Neujahrsempfang der Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) gegen die Ökonomisierung des Gesundheitsbereichs ausgesprochen. Zugleich betonte er, dass es eine der größten Herausforderungen sei, Strukturen zu schaffen, die künftig eine qualifizierte medizinische Versorgung Hochbetagter und Pflegebedürftiger gewährleisten. Eine wichtige Rolle spiele hierbei der Medikationsplan.

Der Gesundheitsmarkt sei zwar ein gewaltiger Wirtschaftsbereich, sagte Laumann laut einer Pressemitteilung der AKNR. Ein Patient, insbesondere ein lebensbedrohlich erkrankter, sei jedoch kein rationaler Marktteilnehmer, sondern ein hilfsbedürftiger Mensch. Bei der medizinischen Versorgung Hochbetagter und Pflegebedürftiger spiele auch die Arzneimittelsicherheit eine wichtige Rolle. Welche Medikamente in welcher Dosierung ein Patient einnimmt, solle daher zukünftig auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden. Dem Apotheker, so Laumann ­weiter, biete dies die Möglichkeit einer ganzheitlichen Beratung. „Die kompetente und ausführliche Beratung des Apothekers wird in einer immer älter werdenden Gesellschaft einen immer ­höheren Stellenwert einnehmen“, so der Patientenbeauftragte.

Laumann machte ferner deutlich, dass die Präsenzapotheke in Deutschland weiterhin nicht zur Disposition stehe und die Bundesregierung keine Revolution im ­Gesundheitswesen plane. „Die bestehenden Strukturen im Gesundheitssystem sind so in Ordnung und sollen so erhalten bleiben“, so Laumann. Nur ein freiberuflicher und unabhängiger Apotheker ­könne einen hilfsbedürftigen Patienten objektiv und nach bestem Wissen und Gewissen beraten. |

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