Arzneimittel und Therapie

Kurz gemeldet: Denosumab auch für Männer | Akutes Nierenversagen unter Fumarsäure bei MS | Naloxegol lindert Opiatinduzierte Obstipation | FDA-Zulassung für neues Oxazolidinon-Derivat | Merkblatt zu Iod und Folsäure für Schwangere

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Denosumab auch für Männer

Die Indikation für Denosumab (Prolia® 60 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze) wurde erweitert. Ab sofort ist es auch zugelassen zur Behandlung der Osteoporose bei Männern. Bisher wurde es nur zur Behandlung der Osteoporose bei Frauen eingesetzt. Denosumab ist ein humaner monoklonaler IgG2-Antikörper, der gegen den RANK-Liganden (RANKL) gerichtet ist und die Interaktion dieses Liganden mit seinem Rezeptor hemmt. RANKL ist ein Zytokin, das für Bildung, Funktion und Überleben von Osteoklasten erforderlich ist.

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Akutes Nierenversagen unter Fumarsäure bei MS

Seit Mitte der 1990er Jahre ist Fumaderm® (Dimethylfumarat in Kombination mit drei Salzen von Ethylhydrogenfumarat) zugelassen zur Behandlung von mittelschweren bis schweren Formen der Psoriasis vulgaris. Als wirksamer Bestandteil wird Dimethylfumarat angesehen. Seit Anfang 2014 ist Dimethylfumarat als das Monopräparat Tecfidera® auch zur Behandlung der schubförmig-remittierenden multiplen Sklerose zugelassen. Im Zusammenhang mit der Anwendung von Fumarsäure ergeben sich aus präklinischen Untersuchungen sowie aus spontan gemeldeten und publizierten Einzelfallberichten Hinweise auf Auslösung eines akuten Nierenversagens. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) weist darauf hin, dass sowohl bei der Psoriasisbehandlung mit Fumaderm® als auch bei der Behandlung der multiplen Sklerose mit Tecfidera® die Nierenfunktion entsprechend den Angaben aus den Fachinformationen überwacht werden muss.

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Naloxegol lindert Opiatinduzierte Obstipation

Eine pegylierte Variante des Opioid-Antagonisten Naloxon kann die bei der Opiat-Therapie häufigen Obstipationen lindern, ohne die analgetische Wirkung im Gehirn zu gefährden. Das zeigen zwei Phase-III-Studien, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden. Durch eine Bindung an Polyethylenglycol (PEG) wird der Abbau von Naloxon verzögert sowie verhindert, dass das Molekül die Blut-Hirn-Schranke überwindet. In den USA und in Europa wurden bereits Zulassungsanträge gestellt.

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FDA-Zulassung für neues Oxazolidinon-Derivat

Die amerikanischen Behörden haben Tedizolidphosphat (Sivextro®) für die Behandlung komplizierter Haut- und Weichgewebeinfektionen zugelassen. Tedizolidphosphat ist wie Linezolid ein Oxazolidinon-Derivat. Es zeigt eine hohe Wirksamkeit gegen grampositive Bakterien einschließlich MRSA und Enterococcus faecalis.

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Merkblatt zu Iod und Folsäure für Schwangere

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat ein aktualisiertes Merkblatt „Iod, Folat/Folsäure und Schwangerschaft“ veröffentlicht. Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sowie Schwangere und Stillende sollten sich ausreichend mit Iod und Folat versorgen. Neben einer ausgewogenen Ernährung sind Präparate mit Iod und Folsäure wichtig, um Mangelerscheinungen vorzubeugen und das Risiko für Neuralrohrdefekte zu senken. Das achtseitige Merkblatt ist unter www.bfr.bund.de/cm/350/jod-folat-folsaeure-und-schwangerschaft.pdf erhältlich.

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