Weniger UAE bei Heimbewohnern

Professionelles Risikomanagement verbessert die Lebensqualität

cae | Ein professionelles Risikomanagement in Altenheimen kann die Anzahl unerwünschter Arzneimittelereignisse deutlich reduzieren. Dies ergab eine von der Apothekerkammer Nordrhein initiierte Projektstudie, die am 18. Juni in Düsseldorf vorgestellt wurde.

Weniger UAE bei Heimbewohnern

Studienteilnehmer

Für die Studie wurden elf heimversorgende Apotheken und die von ihnen versorgten elf stationären Alteneinrichtungen im Kammergebiet Nordrhein ausgewählt. 723 Heimbewohner gaben ihr Einverständnis, an der Studie teilzunehmen.

In zwei Schritten wurde zunächst die Pharmakotherapie von Hochrisikopatienten analysiert, optimiert und kontinuierlich begleitet. Dann wurde die Medikamentenorganisation durch vertiefte Stationsbegehungen, die Etablierung einer Fehlerkultur und Qualitätsberichte kontinuierlich optimiert.

Ergebnisse

Im Beobachtungszeitraum von zehn Monaten wurden bei 101 Heimbewohnern (14,4%) insgesamt 179 unerwünschte Arzneimittelereignisse (UAE) erkannt. Davon waren 106 UAE (59,2%) Anlass, die Anzahl der verordneten Arzneimittel zu reduzieren. Dadurch wurden 100 UAE (55,9%) bei 57 Bewohnern (56,4%) beseitigt oder zumindest gebessert.

Während der Laufzeit der Studie sank die Rate der arzneimittelassoziierten Stürze von Heimbewohnern um 34%.

Fazit

Kammerpräsident Lutz Engelen betonte die Bedeutung der Studie: „In Nordrhein-Westfalen erleiden pflegebedürftige Altenheimbewohner jährlich (hochgerechnet) rund 140.000 unerwünschte Arzneimittelereignisse. Mehr als 60% der arzneimittelbedingten Erkrankungen sind vermeidbar, wenn die Versorgungsstruktur verbessert und Ressourcen intelligenter als bisher genutzt werden.“

Engelen plädiert für die flächendeckende Einführung des Risikomanagementsystems in Altenheimen. Für die teilnehmenden Apotheken könne eine „völlig neue Honorierungsform“ gefunden werden.

Projektmanagement

Realisiert wurde das Projekt von Gero PharmCare, der Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie mbH in Köln. An der wissenschaftlichen Evaluation waren Experten der Geriatrie der Universität Witten-Herdecke, des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen, der Medizinischen Hochschule Hannover sowie des Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen beteiligt. Die Finanzierung erfolgte zu 40,5% durch die Apothekerkammer Nordrhein und zu 59,5% durch die teilnehmenden Apotheken. 

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