Museum

Besuch in Siebenbürgen

Das Museum für Geschichte der Pharmazie in Hermannstadt

Von Andreas Ziegler | Hermannstadt (Sibiu) gilt als Geburtsstätte der siebenbürgischen und auch der rumänischen Pharmazie, denn hier wurde 1494 die erste Apotheke des Landes eröffnet. Im Zentrum des einstigen kulturellen und politischen Zentrums der Siebenbürger Sachsen liegt, umgeben von liebevoll restaurierten Renaissancehäusern und spätbarocken Palästen, die ehemalige Apotheke „Zum Schwarzen Bären“, in der seit 1972 die pharmaziehistorische Sammlung des Brukenthal-Museums untergebracht ist. Rund 6600 Ausstellungsstücke zeugen von vier Jahrhunderten Apothekerkunst und Pharmazie in Siebenbürgen sowie vom nachhaltigen Einfluss des deutschen Apothekenwesens und der habsburgischen Sanitätsgesetzgebung. Im Gedenken an Samuel Hahnemann präsentiert das Museum zudem eine große Sammlung homöopathischer Präparate – schließlich lebte und wirkte der spätere Begründer der Homöopathie von 1777 bis 1779 in Hermannstadt.

Rumäniens älteste Apotheke

Fotos: DAZ/zie
Abb. 1 (oben): Seit 1972 beherbergt der malerische Renaissancebau am Kleinen Ring (Piaţa Mică) in Hermannstadt das Museum für Geschichte der Pharmazie; über dem Museum befindet sich ein Hostel (Eingang links).

Die Gründung eines Museums für Geschichte der Pharmazie in Hermannstadt ist kein Zufall, denn 1494 hat der Rat der Stadt hier die erste Apotheke auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens errichtet. Erst danach folgten Apotheken in Bistritz (Bistriţa), Kronstadt (Brasov) und Fogarasch (Făgăras). In den Donaufürstentümern jenseits der Karpaten entstanden die ersten Apotheken gar erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Hermannstädter Stadtapotheke diente daher als Vorbild für viele weitere Apotheken Siebenbürgens. Sie unterstand der Aufsicht des Stadtphysikus. Zwei Ratsherren sorgten für die Bestellung eines gewissenhaften Apothekers, der die Apotheke auf eigene Rechnung zu führen und diese bei seinem Ausscheiden der Stadt wieder zu übergeben hatte. Die wirtschaftliche Lage der Apotheker war zu dieser Zeit allerdings recht schwierig, und von 1507 bis 1524 musste die Apotheke sogar vorübergehend geschlossen werden, da sich kein Apotheker fand, der bereit gewesen wäre, den unrentablen Betrieb zu übernehmen. Danach besserte sich die ökonomische Situation sukzessive, und 1704 ging die Stadtapotheke schließlich in Privatbesitz über. Von nun an trug sie den Namen „Zum Schwarzen Adler“ und wurde bis 1949 von selbstständigen Apothekern geleitet.

Enteignung sorgt für Museumsfundus

Die Einführung des Sozialismus nach dem Zweiten Weltkrieg bereiteten den privaten Apotheken in Rumänien ein Ende. Am 2. April 1949 wurden zunächst die Stadtapotheken und 1953 auch die Landapotheken verstaatlicht. Zudem verfügte das Gesundheitsministerium alsbald, dass alle Apotheken zu modernisieren und etwaige historische Einrichtungsobjekte dem Brukenthal-Museum in Hermannstadt zu übergeben seien. Aufgrund dieses Erlasses gelangten vor rund 60 Jahren 64 Kisten mit pharmazeutischen Objekten aus allen Teilen Rumäniens in die Obhut des Brukenthal-Museum, wo diese zunächst eingelagert wurden. Einige repräsentative Objekte gingen an das Klausenburger Nationalmuseum für Siebenbürgische Geschichte, wo sie heute mit zahlreichen anderen Exponaten im Gebäude der ehemaligen „St. Georgs-Apotheke“ zu bewundern sind.

Apotheke „Zum Schwarzen Bären“ wird Museum

Aus den in Hermannstadt verbliebenen Objekten wurde eine kleine pharmaziehistorische Ausstellung zusammengestellt, die neben dem Inventar der dortigen Apotheke „Zum Schwarzen Adler“ pharmazeutische Gegenstände vom 16.  Jahrhundert bis zur Gegenwart aus allen Teilen Siebenbürgens umfasste. 1972 wurde diese Sammlung in das Haus am Kleinen Ring 26 (Piaţa Mică nr. 26) verlegt, in dem sich das Museum noch heute befindet (Abb. 1). Dieses Domizil bot sich aus mehreren Gründen an. Zum einen lag es nahe beim Brukenthal-Museum, dessen Verwaltung die pharmaziehistorische Sammlung nach wie vor untersteht, zum anderen konnte es selbst auf eine lange pharmazeutische Tradition zurückblicken. Etwa ab dem Jahr 1600 wurde hier nämlich die Apotheke „Zum Schwarzen Bären“ betrieben, die dritte Apotheke in der Geschichte Hermannstadts. Das Gebäude selbst ist sogar noch älter und datiert vom Jahr 1568, wie die Inschrift auf einer Säule des Laubenganges verrät. Seine Architektur verbindet Elemente der Gotik und der Renaissance. Hierzu gehören beispielsweise die gewölbten Decken im Untergeschoss, die Rundbögen vor dem Haus, die auf steinernen Säulen ruhen, sowie die historische Holzbalkendecke in der Offizin. Nach der Enteignung im Jahr 1949 wurde der Apothekenbetrieb zunächst einige Jahre unter staatlicher Regie fortgeführt, danach wurde das Gebäude eine Zeit lang als Magazin des Brukenthal-Museums genutzt, bevor es, nach einer umfassenden Renovierung, schließlich das pharmaziehistorische Museum aufnahm.

Einst eine Provinz der Habsburgermonarchie

Abb. 2: Offizin der Hermannstädter Apotheke „Zum Schwarzen Adler“ aus dem Jahr 1902.

Sobald der Besucher das Museum durch die schwere Holztür betritt, steht er in einer vollständig eingerichteten Offizin aus dem frühen 20. Jahrhundert (Abb. 2).

Abb. 3: Standwaage aus Kirschbaumholz (18. Jh.) mit Wiener Medizinalgewichten (aus der ehemaligen Kronenapotheke in Hermannstadt).

Sie war 1902 in Wien für die Hermannstädter Apotheke „Zum Schwarzen Adler“ maßangefertigt worden und ist fabelhaft erhalten. Die formschönen Apothekenwaagen (Abb. 3), die auf dem langen Rezepturtisch stehen, sowie die dazugehörigen Wiener Medizinalgewichte stammen ebenfalls aus der österreichischen Hauptstadt. Überhaupt spielte Wien eine sehr wichtige Rolle für die Entwicklung der Pharmazie in Siebenbürgen, schließlich gehörte das Land jahrhundertelang zur Habsburgermonarchie und war damit auch der habsburgischen Sanitätsgesetzgebung unterworfen. Darüber hinaus absolvierten viele siebenbürgische Apotheker ihre Ausbildung – und seit dem 19. Jahrhundert auch ihr pharmazeutisches Studium – in Mitteleuropa. Die meisten von ihnen standen danach in regem Austausch mit ihren Kollegen in Deutschland und Österreich. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich die siebenbürgischen Apotheker bei der Rezeptur der Nürnberger oder nach 1761 der Wiener Medizinalgewichte bedienten, noch bevor die österreichische Provinzialpharmakopöe und österreichische Arzneitaxe in Siebenbürgen in Kraft traten. In den Repositorien der kunstvoll verzierten Offizin „Zum Schwarzen Adler“ stehen Standgefäße aus Holz, Porzellan und Glas in den verschiedensten Größen und Formen. Einige von ihnen tragen Signaturen mit Zeichen, wie sie in der Pharmazie bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts verwendet wurden. Dekorative Gemälde, Stiche und Statuen sowie eine Mörsersammlung, zu der auch das älteste Exponat des Museums, ein Bronzemörser aus dem Jahr 1597, gehört, runden den Gesamteindruck des ersten Raumes ab.

Laborgeräte aus drei Jahrhunderten

Abb. 4: Inhalator, 18. Jh.

Die Offizin und das Laboratorium verbindet ein schmaler Gang, in dem chirurgisches Besteck, Mikroskope, Inhalationsgeräte, Spritzen sowie verschiedene weitere medizinisch-technische Gerätschaften ausgestellt sind (Abb. 4). Ins Auge fällt ein massiger Arzneischrank aus dem Jahre 1703, der dem Arzt Andreas Teutsch gehörte; er war von 1704 bis 1711 Bürgermeister von Hermannstadt und stellt eine wichtige Persönlichkeit der Stadtgeschichte dar.

Das Museums-Laboratorium (Abb. 5) befindet sich genau dort, wo über drei Jahrhunderte lang Arzneimittel hergestellt und geprüft wurden. Die ausgestellten Apparaturen und Utensilien veranschaulichen die Fülle komplexer Verfahren, die der Herstellung von Medikamenten seit jeher zugrunde liegen. Um das Verständnis für die Funktionsweise der einzelnen Gerätschaften zu erleichtern, sind diese nach den pharmazeutischen Grundoperationen, bei denen sie eingesetzt werden, gruppiert. Zudem lässt die direkte Gegenüberstellung von Geräten, die zu unterschiedlichen Epochen für denselben Zweck verwendet wurden, den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt der Pharmazie im Laufe der Jahrhunderte anschaulich zu Tage treten. Ob Mühlen, Waagen, Tablettenpressen, Filter, Siebe, Tinkturenpressen, Schmelztiegel, Pillenmaschinen oder Perkolatoren – in der Ausstellung fehlt praktisch nichts, was in den Apothekenlaboratorien zwischen dem 17. und frühen 20. Jahrhundert zum Einsatz kam.

Abb. 5: Im Laboratorium der Apotheke „Zum Schwarzen Bären“ veranschaulichen alte Geräte und Apparaturen aus drei Jahrhunderten den pharmazeutischen Fortschritt.

Erwähnenswert ist ferner die große Destillationsanlage aus der Apotheke in Birthälm (Biertan), der ersten Landapotheke im Kreis Hermannstadt (Abb. 6). Destillen dieser Art sind bis heute auf dem Land in rumänischen Privathaushalten weit verbreitet. Man benutzt sie, um Ţuică, einen traditionellen Pflaumenschnaps, zu destillieren. Obwohl es sich dabei häufig um Schwarzbrennerei handelt, wird dies von den Behörden stillschweigend geduldet, da der Ţuică der Status eines Nationalgetränks zukommt. Sie wird traditionell zusammen mit Telemea (in Salzlake gereifter Käse) und Tomaten als Appetitanreger vor den Mahlzeiten gereicht und ist fester Bestandteil jeder rumänischen Familienfeier.

Abb. 6: Destillationsanlage der Apotheke in Birthälm (Biertan) aus dem Jahr 1810.

Samuel Hahnemann in Hermannstadt

Der letzte Raum der Ausstellung widmet sich der Homöopathie, deren Begründer Samuel Hahnemann (1755–1843) fast zwei Jahre in Hermannstadt lebte und arbeitete. Im Oktober 1777 offerierte ihm Baron Samuel von Brukenthal (1721–1803), der gerade von Kaiserin Maria Theresia zum Gubernator (Statthalter) in Siebenbürgen ernannt worden war, eine Stelle als Bibliothekar und Leibarzt. Hahnemann, dessen Ersparnisse durch sein Studium in Wien zu jener Zeit nahezu aufgebraucht waren, nahm das Angebot gerne an. Später schrieb er über seine Hermannstädter Jahre:

„Herr Baron von Brukenthal hat mich unter ehrenhaften Bedingungen eingeladen, mit ihm nach Hermannstadt zu gehen, als Hausarzt und Aufseher seiner ansehnlichen Bibliothek. Hier hatte ich Gelegenheit, noch einige andere mir nöthige Sprachen zu lernen und einige Nebenwissenschaften mir zu eigen zu machen, die mir noch zu fehlen schienen. Seine unvergleichliche Sammlung antiker Münzen brachte ich, sowie den Büchervorrath in Ordnung und zu Papier, prakticirte sieben Vierteljahre in dieser volkreichen Stadt und schied dann, obwohl sehr ungern, von diesem biedern Volke, um in Erlangen den Doctor zu erwerben, welches ich nun aus eigenen Kräften thun konnte.“

An der Fassade des Museumsgebäudes erinnert eine Gedenktafel an Hahnemanns Aufenthalt in Hermannstadt, wenngleich dieser nie in der hier ehedem ansässigen Apotheke, sondern ausschließlich im wenige Schritte entfernten Palais Brukenthal gewirkt hatte. Trotz seines relativ kurzen Aufenthalts sahen die Hermannstädter später in Samuel Hahnemann immer auch ein bisschen den Sohn ihrer Stadt und waren für dessen Behandlungsmethoden aufgeschlossener als andere Regionen Rumäniens. Davon zeugen die rund 3000 homöopathischen Präparate, die allesamt aus der „Engelapotheke“ in Hermannstadt stammen und die lange homöopathische Tradition der siebenbürgischen Kleinstadt belegen (Abb. 7).

Abb. 7: Homöopathika aus Hermannstadt, aber auch aus Leipzig (Schwabe), Radebeul (Madaus) und Cannstatt (Mayer).

Weitere Homöopathika aus Leipzig, Wien, Dresden, Berlin, Stuttgart, Budapest oder London zeigen die Vielfalt des homöopathischen Arzneischatzes sowie die lebendige Geschäftsbeziehung zwischen den siebenbürgischen Apothekern und ihren Kollegen in Mittel- und Westeuropa. Ein in Siebenbürgen geborener Begründer alternativer Behandlungsmethoden war der Apotheker und selbsternannte Arzt Johann Martin Honigberger (1795–1869). Ein großformatiges Porträt an der Wand des letzten Museumsraumes zeigt ihn in indischer Tracht mit Turban, da er sich die meiste Zeit seines Lebens im Pandschab aufhielt, wo er sich auch mit der einheimischen Medizin und dem Yoga auseinandersetzte (siehe Textkasten).

Johann Martin Honigberger (1795–1869)

Honigberger in der Tracht der Sikhs.

Johann Martin Honigberger wurde am 10. März 1795 als Sohn einer deutschen Bürgerfamilie in Kronstadt (Braşov) geboren. Nach dem Gymnasium trat er als Apothekerlehrling in die Kronstädter „Mohrenapotheke“ ein, später setzte er sein Praktikum in der Apotheke „Zum Schwarzen Adler“ in Bistritz (Bistriţa) fort, wo er ein Zeugnis über den Abschluss seiner Lehrjahre erhielt. Schon bald danach zog es ihn in die Ferne. Seinem Forscherdrang folgend wollte er den Orient erkunden.

Seine erste Station war Konstantinopel, wo er einen tüchtigen Arzt kennenlernte und autodidaktisch ebenfalls medizinische Kenntnisse erwarb – von einem Studium ist nichts bekannt. Dem selbst ernannten „Arzt“ eilte schon bald ein exzellenter Ruf voraus, sodass er eine Reihe attraktiver Angebote bekam. Über Tripolis, Beirut, Jerusalem, Kairo und Bagdad gelangte Honigberger schließlich nach Lahore im Pandschab, wo ihn der mächtige Maharadscha Randschit Singh (1780–1839), Herrscher des Sikh-Reiches, zu seinem Leibarzt ernannte. Während all seiner Jahre in der Fremde diente Honigberger jedoch nicht nur den Reichen, er war vielmehr ein Philanthrop, der Krankenhäuser gründete und unentgeltlich Medikamente an bedürftige Patienten abgab.

1835 reiste Honigberger nach Paris, um dort Samuel Hahnemann kennenzulernen, von dessen homöopathischer Lehre er bereits einiges gehört hatte. Nach einem gemeinsamen Treffen begann Honigberger, seine Patienten nach den Prinzipien der Homöopathie zu behandeln, und trug auf seinen ausgedehnten Reisen maßgeblich zu ihrer Verbreitung bis nach Indien bei. Nach 1840 rückte Honigberger allerdings von der Lehre Hahnemanns ab und praktizierte ein von ihm selbst entwickeltes „Medialsystem“, eine Art Mittelweg zwischen der Allopathie und der Homöopathie. Seine Reiseerlebnisse und medizinischen Erfahrungen schilderte Honigberger in seinem zweibändigen Hauptwerk „Früchte aus dem Morgenlande“, das 1851/53 in Wien erschien. Es enthält auch ein medizinisch-botanisches Wörterbuch, das in neun Sprachen verfasst ist. Honigberger konnte nämlich in zwölf Sprachen sprechen, lesen und schreiben – ein Polyglotte von Seltenheitswert! Aber Honigberger wurde auch selbst ein Gegenstand der Literatur: Er inspirierte Mircea Eliade, einen bedeutenden rumänischen Schriftsteller und Religionswissenschaftler, zu seiner Novelle „Secretul Doctorului Honigberger” („Das Geheimnis des Dr. Honigberger“).

Über 50 Jahre seines Lebens verbrachte Honigberger fernab der Heimat, die meisten davon in seiner Wahlheimat Indien; seine letzte Reise führte ihn dann aber doch zurück in seine Geburtsstadt Kronstadt, wo er am 18. Dezember 1868 verstarb und anschließend auf dem innerstädtischen Friedhof beigesetzt wurde.

Arzneibücher, Tiere und ein Giftschrank

Abb. 8: Ein Giftschrank von 1615 ist das einzig verbliebene Originalmöbelstück der ehemaligen Apotheke „Zum Schwarzen Bären“.

Neben den Homöopathika präsentiert der letzte Raum auch einige Rara aus der Büchersammlung des Museums. Darunter sind wichtige Pharmakopöen, so die Pharmacopoea austriaco-provincialis, die 1774 u.a. in Siebenbürgen eingeführt worden war. Präparierte Schlangen, Fische und Insekten erinnern an obsolete animalische Arzneidrogen.

Zu guter Letzt steht in dem kleinen Raum noch ein Schrank aus dem Jahr 1615, der das einzig verbliebene Originalmöbelstück der ehemaligen Apotheke „Zum Schwarzen Bären“ darstellt und dort zur Aufbewahrung von Giften verwendet wurde (Abb. 8). Darauf deuten die Aufschriften „Memento mori“ und „Hodie mihi, cras tibi“ (heute mir, morgen dir) hin; die beiden kreisförmigen Bilder werden – wohl fälschlich – als Aufsicht auf eine Schlafmohnkapsel interpretiert. Keinen pharmazeutischen Bezug haben die Verse (linke Seite; unterer Teil heute unlesbar):

„Dorn und Disteln stechen sehr, falsche Zungen noch viel mehr; doch wollt ich lieber in Dorn und Disteln baden, als mit falschen Zungen sein beladen.“

Im Gewölbekeller eine Bar

Die anderen Räume des historischen Apothekengebäudes gehören nicht zum Museum, sondern werden anderweitig genutzt: Der Gewölbekeller, in dem einst fässerweise pharmazeutische Rohstoffe und Arzneispezialitäten lagerten, dient als Bar, und in den ehemaligen Wohnräumen in den oberen Stockwerken ist eine Jugendherberge untergebracht. Aufgrund der begrenzten Ausstellungsfläche kann nur etwa die Hälfte der rund 6600 Ausstellungsstücke aus dem Fundus des Museums präsentiert werden. Die meisten Schriftstücke, wie etwa alte Diplome und Apothekenprivilegien, werden in speziellen Magazinen außerhalb des Museums gelagert, um ihre bestmögliche Konservierung zu gewährleisten, doch werden sie auf Anfrage für pharmaziehistorische und genealogische Nachforschungen zugänglich gemacht. 

Museum

Muzeul de Istorie a Farmaciei

Piaţa Mică nr. 26, 550163 Sibiu/Hermannstadt

Tel./Fax: +40 269 218191

www.brukenthalmuseum.ro/farmacie_en/index.html

Geöffnet: Mittwoch bis Sonntag 10 bis 18 Uhr

(zeitweise auch am Dienstag)

Autor

Dr. Andreas S. Ziegler, Deutsche Apotheker Zeitung, aziegler@deutscher-apotheker-verlag.de

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