Prisma

Mit Cholesterinsenkern gegen Krebs

Statine, eine Wirkstoffgruppe, die weltweit zu den meistverwendeten Medikamenten zählt, könnten künftig möglicherweise ein neues Einsatzgebiet erhalten. Schweizer Forscher konnten zeigen, dass Statine die Bildung neuer Lymphgefäße hemmt und darüber die Metastasen-Bildung bei Tumoren unterdrücken kann.

Foto: M. Schulz/PNAS

In einer neuartigen Zellkultur testeten die Wissenschaftler der ETH Zürich mehr als 1000 Substanzen darauf, ob sie das Wachstum von Lymphgefäßen beeinflussen. Für ihr Testsystem beschichteten die Forscher winzige Kügelchen aus einem Naturkunststoff mit Lymphgefäßwand-Zellen aus menschlicher Haut und gossen diese in ein Gel. Wurden die Zellen in diesem System mit wachstumsfördernden Botenstoffen stimuliert, begannen sie, Aussprossungen zu bilden, aus denen neue Lymphgefäße entstehen. Das Screening förderte rund 30 Stoffe zutage, die das Lymphgefäßwachstum hemmen. Zwei untersuchten die Forscher anschließend genauer. Einer der beiden gehörte der Gruppe der Statine an. Die hemmende Wirkung verschiedener Statine wurde anschließend in Versuchen an Mäusen bestätigt. Die Forscher sehen es daher als möglich an, dass Statine in Zukunft auch bei Krebspatienten eingesetzt werden.


ral


Quelle: Mitteilung der ETH Zürich vom 3. 9. 2012



DAZ 2012, Nr. 36, S. 6

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