Ernährung aktuell

Kein Mett für Kinder

Risiko der Yersiniose

Der Verzehr von rohem Schweinefleisch – beispielsweise in Form von Mett und Hackepeter – birgt ein bislang unterschätztes Gesundheitsrisiko für kleine Kinder. Einer aktuellen Fall-Kontroll-Studie des Robert Koch-Institutes (RKI) zufolge, erkranken sie besonders leicht und häufig an einer Yersiniose.

Rohes Schweinehackfleisch sollte daher wie Rohmilchkäse, Sushi und andere rohe Lebensmittel tierischen Ursprungs grundsätzlich tabu für Kinder unter fünf Jahren sein, kommentiert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die Ergebnisse der RKI-Studie. Die BfR-Wissenschaftler empfehlen auch anderen empfindlichen Personen wie Schwangeren, Stillenden und Senioren mit geschwächtem Immunsystem auf entsprechende Lebensmittel zu verzichten. Die RKI-Wissenschaftler führten ihre Studie zu der meldepflichtigen Erkrankung Yersiniose mit Probanden von vier verschiedenen Altersgruppierungen durch, darunter Kinder im Alter von null bis vier Jahren. Sie verglichen 571 Personen, die an einer Yersiniose erkrankt waren und 1798 gesunde Probanden. Es zeigte sich unter anderem, dass Personen, die rohes Schweinehackfleisch verzehrt hatten, signifikant häufiger an einer Yersiniose erkrankt waren als Personen, die keines gegessen hatten. Damit gilt der Verzehr rohen Schweinhackfleisches in Deutschland als wichtigster Risikofaktor für eine Yersiniose-Erkrankung. Was die Studie auch zu Tage brachte: Viele Kinder unter fünf Jahren verzehren bereits rohes Schweinehackfleisch.


ral



DAZ 2012, Nr. 17, S. 87

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