Campylobacter-Enteritis
Bakterien der Campylobacter-Gattung sind der häufigste Auslöser lebensmittelbedingter Infektionen. Mit 60.000 bis 70.000 an das Robert-Koch-Institut übermittelten Fällen pro Jahr (das sind 80 bis 90 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) stellen Campylobacter-Enteritiden die häufigste bakterielle meldepflichtige Krankheit in Deutschland dar. Die Infektion verläuft oft asymptomatisch. Symptomatische Verläufe äußern sich durch Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Erbrechen, Durchfälle und heftige Bauchschmerzen.
Was die Diagnose erschwert: zwar können Beschwerden bereits kurz nach der Infektion auftreten, Inkubationszeiten von bis zu zehn Tagen sind jedoch möglich. Die Mehrzahl der Erkrankungen ist unangenehm, aber selbstlimitierend. Selten treten Komplikationen wie reaktive Gelenkentzündungen oder das Guillain-Barré-Syndrom auf. Therapiert wird mit einer Volumen- und Elektrolytsubstitution. Antibiotika sind nur in Ausnahmefällen angezeigt, etwa bei sehr schweren Verläufen oder bei immunsupprimierten Patient:innen.
Die Ansteckung erfolgt über den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln, die häufigste Infektionsquelle ist Geflügelfleisch, insbesondere Hühnerfleisch. Aber auch Rohmilch (unpasteurisierte Milch) und andere Fleischprodukte führen in Deutschland immer wieder zu Ausbrüchen – allein im Jahr 2021 gab es in Deutschland mehr als 60 Ausbrüche.
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