Prisma

Hören mit Licht

Hörstörungen sind die häufigsten Sinnesstörungen des Menschen. In Deutschland sind etwa 14 Millionen Menschen davon betroffen. Geholfen werden soll ihnen künftig mit Licht. Im Rahmen eines Grundlagenprojekts werden derzeit Leuchtdioden entwickelt, die Nervenzellen der Hörschnecke stimulieren.

Foto: Christian Goßler, Fraunhofer IAF

Bereits heute versucht man die Nervenzellen der Hörschnecke anzuregen, um Menschen mit Hörschäden zumindest einen Teil ihrer Sinnesempfindung zurückzugeben. Man bedient sich dazu einer Neuroprothese, des Cochlea-Implantats, das die Nerven elektronisch stimuliert. Bei Kindern mit angeborenen Hörschäden werden Cochlea-Implantate mittlerweile standardmäßig eingesetzt. Weg von der Elektrostimulation, hin zur optogenetischen Stimulation ist das Ziel des Projekts "Licht hören". Mithilfe von Mikro-Leuchtdioden in Form linearer Ketten soll hierbei die Wahrnehmung von Sprachmelodie und Musik sowie das Verständnis von Sprache bei Hintergrundgeräuschen verbessert werden. Angeregt werden licht-sensibilisierte Nervenzellen im Innenohr, zum Beispiel mit blauem Licht von geringer Intensität.


ral


Quelle: Pressmitteilung der Universität Freiburg von 16. 3. 2012



DAZ 2012, Nr. 12, S. 6

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